Das offizielle Kunstmagazin für Kunstliebhaber

Druckgrafiken – Druckarten im Vergleich

Die künstlerische Druckgrafik ist ein wahres Kind der Hochrenaissance: Um 1400 zunächst aus reinem Pragmatismus entwickelt, verwenden bereits Tizian, Raffael und Michelangelo die frühen grafischen Techniken, um ihre Arbeiten zu vervielfältigen und ihren Wirkkreis zu vergrößern. In Deutschland ist es Albrecht Dürer, der den damaligen Holzschnitt perfektioniert. Seither haben sich aus dieser frühen Variante mit dem Flach-, dem Hoch-, dem Tief- und dem Siebdruck vier unterschiedliche Druckarten entwickelt, die alle ihre Besonderheiten haben.

Die Druckgrafik: Vom Gebrauchsgut zum künstlerischen Unikat

Als um 1400 die früheste grafische Technik in Mitteleuropa entwickelt wird, ist diese mitnichten für den künstlerischen Gebrauch gedacht: Der sogenannte „Einblattholzschnitt“ wird damals benötigt, um die wachsende Nachfrage nach (traditionell von Mönchshand gezeichneten) Andachtsbildern zu befriedigen, welche ein Gebrauchsgut im täglichen spirituellen Ritus darstellten. Bereits kurze Zeit später wird der Einblattholzschnitt durch den Kupferstich ergänzt, welcher – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – nicht nur Weiß und Schwarz, sondern auch alle Schattierungen dazwischen abzubilden vermag. Aufgrund der detailreichen Darstellungsmöglichkeiten bleibt der Kupferstich bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts die bevorzugte Technik zur Buchillustration.

Wenige Jahrzehnte später werden sowohl der Holzschnitt als auch der Kupferstich mit Tizian, Raffael und Michelangelo bereits von Künstlern verwendet, für die die Druckgrafik nicht mehr nur Mittel zum Zweck, sondern eigenständige künstlerische Ausdrucksform ist. In Deutschland verhilft Albrecht Dürer der Druckgrafik zu Bekanntheit, indem er seine entsprechenden Arbeiten über den Buchhandel publiziert. Einer seiner berühmtesten Kupferstiche ist die Arbeit „Ritter, Tod und Teufel“ aus dem Jahre 1513. Noch einmal erweitert wird die grafische Technik mit der Erfindung der Radierung zu Beginn des 16. Jahrhunderts.

Bei der Radierung (siehe Bild: Satz mit 5 Farbradierungen) werden die Linien nicht mehr in mühevoller Kleinarbeit in die Druckplatte geritzt, sondern mittels chemischer Ätzung eingebrannt. Weniger präzise als der Kupferstich, gelingt es mittels der Radierung jedoch erstmals, den individuellen Zeichenstil abzubilden. Ein einheitlicher Flächenton gelingt erst mit der Erfindung der sogenannten „Schabtechnik“ zu Beginn des 17. Jahrhunderts, die rund ein Jahrhundert durch die technische Weiterentwicklung noch einmal vereinfacht wird.

Mit der Erfindung der Lithografie (dem ältesten bekannten Flachdruck) um 1803 ist die Druckgrafik beinahe bei ihrer heutigen Form angekommen. Die Lithografie leistet damals unter anderem der Verbreitung der Tagespresse entscheidenden Vorschub und sorgt so für einen schnelleren Informationsaustausch innerhalb Europas.

Der Vergleich: Vier Druckarten – vier künstlerische Ausdrucksformen

Der Begriff „Grafik“ (griechisch 'γραφική'/ 'graphiké') bedeutet so viel wie „die schreibende Kunst“ – womit bereits ihr wichtigstes Merkmal genannt ist: Sie arbeitet mit grafischen Mitteln. Genauer: mit Punkt, Linie, Fläche und Hell-Dunkel-Werten.

Bei den vier Druckarten Flach-, Hoch-, Tief- und Siebdruck kommen diese Mittel auf jeweils unterschiedliche Arten zum Einsatz:

Die Druckgrafik als künstlerisches Unikat

Bedenkt man, dass die Druckgrafik ihren Anfang als Mittel zur Vervielfältigung nahm, ist es umso erstaunlicher, dass heute jeder einzelne druckgrafische Abzug per definitionem als Original gilt. Begründet ist diese Betrachtung darin, dass die Einmaligkeit, welche für den Begriff des "Originals" unerlässlich ist, dadurch gegeben sei, dass der jeweilige Abzug Ausdruck jener Vorstellungen und künstlerischen Gedanken sei, die einzig und allein mit den technischen Möglichkeiten des Druckverfahrens überhaupt erst ausgedrückt werden könnten.


Kunstmarketing: Tipps zum Vermarkten eigener Gemälde

Aller Anfang ist schwer. Für bildende Künstler gilt dies besonders, da sie nicht nur vor der Aufgabe stehen, sich an einem stark umkämpften Markt mit eigener Dynamik zu positionieren, sondern zugleich ein Produkt anbieten, dessen Preis nicht nach objektiven Maßstäben zu bemessen ist. Wer seinen Lebensunterhalt mit der Kunst bestreiten möchte, sollte sich deshalb nicht nur sehr gut mit dem Markt auskennen, sondern zugleich die Fähigkeit der Selbstvermarktung besitzen.

Was verbindet Vincent van Gogh mit Jackson Pollock und Frida Kahlo? Richtig: Alle drei haben den kommerziellen Erfolg ihrer Arbeiten nicht mehr erlebt. Während die Pionierarbeit Pollocks ihm jedoch wenigstens den Lebensunterhalt sicherte und Frida Kahlo kurz vor ihrem Tod noch mit einer Ausstellung in ihrer Heimat Mexiko geehrt wurde, gehört van Gogh zu jenen tragischen Künstlern, die zeitlebens vom finanziellen Ruin bedroht waren. Heute erzielen seine Gemälde international Spitzenpreise. Wie van Goghs Geschichte lehren uns auch die Biographien vieler anderer Künstlerinnen und Künstler, die heute zu Rekordpreisen gehandelt werden, dass Erfolg zu Lebzeiten durchaus keine Selbstverständlichkeit ist – ganz gleich, wie „gut“ die Arbeiten auch sein mögen.

Das Problem mit der Kunst besteht darin, dass es für diese Produkte keine „natürliche“ Nachfrage (wie etwa nach Lebensmitteln oder Gebrauchsgegenständen aller Art) gibt. Künstler müssen also mehr als alle anderen Anbieter darauf aufmerksam machen, dass es sie gibt – und dass ihre Produkte für die potentielle Kundschaft einen Gegenwert darstellen, der den Kaufpreis legitimiert.

Kunst als Geschäft: Die Tücken des Marktes

Der internationale Kunsthandel gilt selbst unter Profis als recht intransparenter Markt, der mit dem „normalen“ Handel kaum zu vergleichen ist. Zwar bringt der anhaltende Trend zur Vermögensdiversifizierung dem Kunsthandel jedes Jahr Gewinne in Höhe mehrerer Milliarden US-Dollar ein, doch es handelt sich nach wie vor um ein Geschäft, bei dem vor allem die Superreichen gewinnen – weil nur die in die gewinnbringenden Kunstfonds investieren, die es sich leisten können. Laut Experten handelt es sich um eine „Mindestbeteiligung“ in Höhe von 500.000 US-Dollar. Zudem stellen Gemälde eine recht illiquide Art von Geldanlage dar, da niemand mit Gewissheit sagen kann, ob - oder wann - ein Kunstwerk einen guten Wiederverkaufswert erreicht.

Tipp 1: Nicht nur auf Kunstliebhaber setzen

Gut verdienen und wissen, dass das eigene Gemälde in einem stilvoll eingerichteten Haus über der Récamière hängt und seinen Besitzern Freude bereitet – das ist wohl der Traum eines jeden Künstlers. Ein Liebhaber ersteht Kunstwerke, weil sie ihn faszinieren. Häufig fällt die Entscheidung hier nicht aufgrund ästhetischer oder professioneller Kriterien, sondern aufgrund einer spezifischen emotionalen Verbindung zu dem Gemälde selbst: Der Kunstlieber kauft ein Bild, weil es ihm gefällt. Als junges Talent können Sie es sich jedoch nicht leisten, darauf zu warten, dass ein Gönner auf Ihre Arbeiten aufmerksam wird – zumal die Kunstliebhaber in der Regel nicht diejenigen sind, die auf dem Markt die großen Geldsummen bewegen.

Ganz anders als der Kunstliebhaber geht der Kunstinvestor vor: Für ihn spielt der Name des Künstlers sowie sein kunsthistorischer Rang und die Provenienz des Kunstwerks eine entscheidende Rolle – bestimmte Namen bedeuten Gewinn, andere nicht. Der „typische“ Investor verfügt über ausreichende finanzielle Mittel und beobachtet den Markt, indem er sich beispielsweise auf renommierten Ausstellungen über aktuelle Entwicklungen informiert. Er hat die Möglichkeit, konkrete Kunstwerke zu erwerben, die allein durch ihren Namen Erfolg versprechen – oder aber er investiert sein Kapital (ähnlich wie am Aktienmarkt) in aufstrebende und vielversprechende junge Künstler. Gerade zu Beginn der Kunstkarriere gilt es also, Investoren auf sich aufmerksam zu machen.

Tipp 2: Die Kunst der Selbstvermarktung

Kunstwerke können gefallen, faszinieren oder verstören – was sie jedoch interessant macht, ist häufig die Geschichte, die dahinter steht. Obgleich die Berufsklasse der Künstlerinnen und Künstler beruflich deutlich höher qualifiziert ist als der Durchschnittsmensch, sichern Sie sich die Aufmerksamkeit eines potentiellen Publikums nicht, indem Sie sich Ihre akademischen Abschlüsse an die Wand hängen. Stattdessen gilt es, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und aus den eigenen Arbeiten eine Marke, einen sogenannten „Brand“ zu machen, über den gesprochen wird. Sie müssen lernen, sich selbst ebenso geschickt zu vermarkten wie Ihre Kunstwerke.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass Sie einen starken Geschäftspartner haben. Immerhin nützt es Ihnen nichts, wenn zwar alle über Ihre Gemälde sprechen, diese aber nirgendwo zu sehen und vor allem zu kaufen sind. Sie sollten sich also auf die Suche nach einer passenden Galerie machen, die Sie ins Repertoire aufnimmt und regelmäßig Ausstellungen organisiert. Unsere Galerie Zimmermann & Heitmann nimmt regelmäßig neue Künstler und Künstlerinnen auf und macht deren Arbeiten so einem breiteren Publikum zugänglich (siehe: Unser Künstlerverzeichnis)

Tipp 3: Vergrößern Sie Ihre Reichweite durch Social Media-Marketing

Regelmäßige Ausstellungen in unterschiedlichen Galerien und Erwähnungen in Fachkatalogen sind ein guter Anfang – doch die breite Masse erreichen Sie nur über das World Wide Web: Das Online-Marketing bietet eine maximale Reichweite bei minimalem Kostenaufwand. Dabei ist es natürlich nicht ausreichend, dass Sie sich selbst und Ihre Arbeiten über eine entsprechende Website präsentieren – denn wenn niemand diese Website anschaut, ist Ihnen nicht geholfen. Stattdessen sollten Sie versuchen, sich selbst und Ihre Gemälde zum Gesprächsthema im Netz zu machen.

Am besten gelingt dies über die wichtigsten Social-Media-Kanäle, zu denen heute vor allem soziale Plattformen wie Facebook und Youtube zählen. Über diese Kanäle können Sie Inhalte verbreiten, die zwar Ihre Gemälde bewerben, dies jedoch möglichst unauffällig tun. Je mehr Mehrwert Sie bieten, desto eher werden potentielle Kunden sich über Ihre Inhalte austauschen und so Ihre Reichweite erhöhen. Eine weitere Möglichkeit wäre auch das Erstellen kostenloser Beiträge mit dem Schwerpunkt "Kunst" für die Online-Ausgaben von Fachzeitschriften oder auch für Fachportale und Blogs. In diesen Texten können Sie Ihre eigenen Produkte erwähnen. Ebenso effektiv kann die Teilnahme an entsprechenden Fachforen sein, auf denen Sie andere Beiträge kommentieren und damit auf Ihre eigenen Kompetenzen aufmerksam machen.


Die documenta – Ausstellungen Zeitgenössischer Kunst

Vor genau siebzig Jahren fand vom 15. Juli bis zum 18. September die erste documenta unter der Leitung des Kunsterziehers und Designers Arnold Bode im Kasseler Fridericianum statt. Seither hat sich die Schau, die im Jahre 1955 bereits rund 130.000 Besucher anzog, zur bedeutendsten Ausstellung Zeitgenössischer Kunst entwickelt und wird alle fünf Jahre an verschiedenen Ausstellungsorten im Stadtgebiet Kassel veranstaltet. Die 14. documenta ist für das Jahr 2017 im Zeitraum vom 14. April bis zum 17. September geplant.

Im Jahre 1961 entstand zusätzlich zur Ausstellung das documenta Archiv, in dem sich neben einer Spezialbibliothek der Gegenwartskunst auch die vollständigen Aufzeichnungen der documenta-Organisation befinden. Darüber hinaus verfügt das Archiv über eine Videothek mit ausführlichen Dokumentationen aller Ausstellungen und Aktionen, die bisher im Rahmen der documenta durchgeführt wurden, sowie Künstlerporträts des 20. und des 21. Jahrhunderts.

Interessanterweise setzt sich der Großteil der documenta-Besucher aus sogenannten „Stammbesuchern“ zusammen, die der Ausstellung bereits seit Jahren treu sind. Rund ein Drittel aller Besucherreist sogar aus dem Ausland an, wo die documenta des jeweiligen Jahres stets mit entsprechenden Außenstellen vertreten ist. Die Außenstellen der documenta 2012 befanden sich in Afghanistan, Kanada und Ägypten.

Die documenta – Kunst & Denkanstöße seit 1955

Als die documenta im Jahre 1955 eröffnet wird, findet sie begleitend zur Bundesgartenschau in der Rohbaukulisse des Museums Fridericianum statt, welches während der Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Werner Haftmann gibt der Initiator des Ganzen, Arnold Bode, hier all jenen künstlerischen Entwicklungen eine Stimme, die sich bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert formierten, während der NS-Zeit jedoch nicht aufblühen konnten. Im weitesten Sinne liegt der Fokus jener ersten documenta auf der sogenannten „Entarteten Kunst“ und im engeren Sinne auf der abstrakten Kunst, insbesondere der Malerei, der 1920er und 1930er Jahre.

Jenen Gerechtigkeits- und Gleichheitsgedanken hat die Veranstaltung seither nicht verloren, denn die documenta ist bis zum heutigen Tage vor allem eines: Ein Ort für die Kunst, die uns heute bewegt. So zeigt sie in regelmäßigen Abständen aktuelle Entwicklungen der zeitgenössischen bzw. der modernen Kunst auf und regt damit auch immer wieder zu Diskussionen und zu der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur an.

Während der 13 bislang stattgefundenen documenta-Ausstellungen war die Stadt Kassel Gastgeberin für zahlreiche internationale Künstler und Künstlerinnen, die ihre Werke im Fridericianum selbst oder an einem der anderen Veranstaltungsorte im Stadtgebiet vorstellen konnten. Neben den Innenraumkunstwerken sind seit jeher aber auch Installationen und Projektkunst unter freiem Himmel Bestandteil der documenta. Traditionell werden diese auf dem Platz vor dem Fridericianum, dem Friedrichsplatz, sowie in der Parkanlage Karlsaue ausgestellt.

Auf neuen Wegen: Die documenta 2017

Das Jahr 2017 bringt für das „Museum der 100 Tage“, wie das Kasseler Event auch genannt wird, eine große Veränderung mit sich. Entgegen der zentralistischen Organisation der documenta in den vergangenen siebzig Jahren, wird es auf der 14. Ausstellung Zeitgenössischer Kunst neben Kassel einen zweiten Schauplatz geben: die griechische Hauptstadt Athen. Beide Städte werden sowohl bei der Planung, als auch bei der Organisation absolut gleichberechtigt sein, was die documenta erstmalig nicht nur zur Gastgeberin, sondern in gewisser Weise selbst zum Gast macht.

Diese neue „Doppelstruktur“ ist nach Angaben der Organisatoren aus der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Situation in Europa geboren und setze ein klares Zeichen gegen Nationalsozialismus und Rechtsextremismus. Einmal mehr wird die documenta also zeigen, dass Kunst Brücken schlagen kann – und Brücken schlagen muss. Als Ergebnis einer Reflektion und Deutung der sozialen Wirklichkeit, könne die Kunst sich dem gesellschaftlichen Wandel keineswegs entziehen, sondern müsse Position beziehen – und dies müsse auch in der Organisationsstruktur der Ausstellung spürbar werden. Darüber hinaus stellt die Doppelstruktur Kassel-Athen die traditionelle Vorstellung von der notwendigen Einheit von Handlung, Zeit und Ort in Frage: Geplant ist, dass die Ausstellung am 14. April in Athen und am 10. Juni in Kassel eröffnet wird.

Dass die Wahl auf Athen fiel, ist natürlich ebenfalls kein Zufall: Athen stelle momentan mit seiner desaströsen wirtschaftlichen und komplizierten politisch-gesellschaftlichen Situation einen ähnlich schwierigen Standort dar, wie Kassel nach dem Zweiten Weltkrieg. Die griechische Hauptstadt polarisiert als eine Art Brennglas für die Schwierigkeiten, die nicht nur Europa, sondern die ganze Welt betreffen. Die documenta will 2017 Möglichkeiten aufzeigen, die Situation nicht nur als Krise, sondern als Chance zu sehen – als Chance, auch aus einer vermeintlichen Nichthandlungsposition heraus etwas zu bewegen

Quelle:

https://www.documenta.de/


Grundregeln der Ölmalerei – Bildaufbau und Farbgebung

Was haben der "Seerosenteich", "Guernica" und die "Mona Lisa" gemeinsam? Richtig: Obgleich alle drei Gemälde weltberühmt sind, sieht man ihnen auf den ersten Blick durchaus nicht an, wie viel Planung in ihnen steckt. Tatsächlich jedoch sind auch mit Monet, Picasso und Da Vinci keine Meister vom Himmel gefallen – und so haben auch die berühmtesten Bilder der Kunstgeschichte ihren Ursprung in etwas ganz Alltäglichem: in einer Idee. Und der Idee folgt in aller Regel eine Menge planmäßiger Vorarbeit.

Ölmalerei ist vor allem eines: ein Handwerk. Und wie in jedem anderen Handwerk, ist auch hier Talent allein nicht ausreichend, um zu wirklicher Meisterschaft zu gelangen. Neben viel Übung erfordert die Ölmalerei also auch ein gewisses Maß an Geduld – denn es dauert eine Weile, bis sich das Gespür für Perspektive und farbliches Zusammenspiel entwickelt. Wenn es Ihnen darum geht, die Kunstmalerei zu erlernen, sollten Sie sich also zunächst mit den Grundregeln von Bildaufbau und Farbgebung vertraut machen.

Zu diesem Zweck beginnen Sie am besten mit mimetischer, das heißt wirklichkeitsnaher Wiedergabe von Motiven. Die "Demoiselles d'Avignon“ mögen nämlich vielleicht interessanter sein als Manets „Frühstück im Grünen“ – doch wer abstrahieren will, muss zunächst die Wirklichkeit malen lernen. Und selbst Picasso (seine Werke erhalten Sie bei uns in der Galerie) hat lange Zeit Perspektive und Bildaufbau anhand der Alten Meister studiert, bevor er mit den "Desmoiselles" seine kubistische Phase begründete.

Eine Frage der Perspektive – von der weißen Leinwand zum tiefen Raum

Wer im Museum vor einem großformatigen Ölgemälde steht, auf dem sich plastisch und detailreich ein Feldweg zwischen Zaubernuss und Silberpappel hindurchschlängelt, vermag sich nur sehr schwer vorzustellen, dass auch dieser Feldweg einmal als Skizze begonnen hat. Und selbst vor der Skizze liegen noch diverse Arbeitsschritte. Zunächst sind da nur die weiße Leinwand und die Idee im Künstlerkopf. Um nach und nach die Idee auf die Leinwand übertragen zu können, muss diese in Abschnitte unterteilt werden – Sie beginnen also mit der "Komposition" Ihres Bildes.

Grundsätzlich erfolgt eine Gliederung der materiellen Fläche (das ist die gesamte Fläche, die zum Bearbeiten zur Verfügung steht) in minimal vier Ebenen, wodurch dem Bild Tiefe und Plastizität verliehen werden.

Diese vier Ebenen bestehen aus dem Hintergrund, dem hinteren Mittelgrund, dem vorderen Mittelgrund und dem Vordergrund. Im Falle des "Frühstücks im Grünen" von Édouard Manet (Bild hier) sähe diese Gliederung folgendermaßen aus:

Wichtig ist bei dieser Komposition, dass die dargestellten Gegenstände und Personen von Ebene zu Ebene proportional kleiner werden – so sind im vorderen Mittelgrund beispielsweise Baumstämme von Nahem zu sehen, während weiter hinten ganze Bäume sichtbar werden, die jedoch bereits mit dem Hintergrund verschwimmen. Je nach Motiv können Sie sich für den Bildaufbau natürlich auch an weniger oder mehr als den traditionellen vier Ebenen orientieren. Für die "Spannung" in einem Bild sorgen neben den Bildebenen vor allem die Kompositionslinien, welche waagerecht, senkrecht und diagonal verlaufen.

Als waagerechte Kompositionslinie bietet sich der Horizont an – im Falle Manets wäre dies der Punkt, an dem der Waldweg in den Himmel übergeht. Als senkrechte Kompositionslinien könnten Sie die Stämme der Bäume wählen. Der nach hinten hin schmaler werdende Waldweg bildet zwei diagonale Kompositionslinien, die in diesem Bild jedoch recht schwach ausgeführt sind. Spannendere Kompositionen entstehen beispielsweise, wenn Sie einen Fluss in der linken unteren Bildecke beginnen und ihn sich bis in die obere rechte Bildecke schlängeln lassen. Wie Sie Ihre einzelnen Motive anordnen, bleibt letzten Endes jedoch Ihnen überlassen.

Farbe bekennen – Schicht für Schicht zum vollendeten Motiv

Während Gliederungsebenen und Kompositionslinien Ihrem Bildaufbau die Perspektive verleihen, können Sie die für Ölgemälde typische Plastizität nur mithilfe des Farbauftrags erreichen. Und auch hier ist wieder Geduld gefragt, da Ölbilder Schicht für Schicht aufgebaut werden und die Farbe zwischen den einzelnen Malgängen wenigstens antrocknen sollte. Die Farbgebung ist abhängig von Ihrer Wahl der konkreten Farbtöne, dem jeweiligen Tonwert und dem Zusammenspiel von Raum und Fläche. Ihre Farben wählen Sie in erster Linie danach aus, welche Stimmung Sie in und mit Ihrem Bild erzeugen möchten.

Im Falle des "Frühstück[s] im Grünen" handelt es sich um überwiegend dunkle und zum Teil auch kalte Töne, die sich zum Horizont hin jedoch aufhellen. Nichtsdestotrotz entsteht durch die dunkle Farbgebung der Waldlichtung ein seltsamer Missklang mit dem an sich fröhlichen Motiv des morgendlichen Frühstücks, der in diesem Fall jedoch beabsichtigt ist. Für die Auswahl Ihrer Farben orientieren Sie sich idealerweise am sogenannten "Farbkreis", der sich aus den drei Grundfarben Gelb, Blau und Rot, sowie ihren jeweiligen Komplementärfarben zusammensetzt. Erfahrene Maler benötigen neben Weiß lediglich die Grundfarben, aus denen sie jeden beliebigen Farbton mischen können – wenn Sie jedoch noch am Beginn stehen, sollten Sie auch die Komplementärfarben Violett, Orange und Grün zur Hand haben.

Das Ölbild wird traditionell aus dem Hintergrund heraus aufgebaut. Das bedeutet, dass Sie den ersten Farbauftrag, welcher mehrheitlich aus den Grundfarben bestehen sollte, in einem mittleren Tonwert (weder hell noch dunkel) vornehmen. Sind die Farbflächen erst einmal angelegt, wird der Auftrag von Schicht zu Schicht detaillierter (das heißt, Sie können nach und nach mit immer mehr unterschiedlichen Farbtönen arbeiten). Je weiter Sie sich zum Bildvordergrund vorarbeiten, desto intensiver können Sie nun auch mit Hell-Dunkel-Werten arbeiten. Im letzten Farbauftrag werden die finalen hellen und dunklen Akzente gesetzt, die Ihrem Bild die notwendige Tiefe und Plastizität verleihen.


Mischtechniken in der Ölmalerei

Die Arbeit mit Künstlerölfarben gilt als Königsdisziplin der Malerei. Selbst Picasso verbrachte seine jungen Jahre mit dem Kopieren der großen spanischen Meister – denn wie bei den meisten Handwerken, ist auch in der Ölmalerei Genialität kein Geburtsrecht. Sie ist vielmehr eine Frage der Übung. Vor allem die Kombination mit anderen Maltechniken kann aufgrund der besonderen Eigenschaften der Künstlerölfarbe eine Herausforderung sein und setzt einige Erfahrung, sowie eine genaue Kenntnis des Materials voraus.

Künstlerölfarbe unterscheidet sich sowohl in der Verarbeitung, als auch in den Effekten, die durch sie erzielt werden, deutlich von anderen Maltechniken. Allein die Herstellung auf der Basis von trocknenden oder halbtrocknenden Ölen wie Lein- oder Hanföl, denen – je nach gewünschter Farbintensität – eine bestimmte Menge von Pigmenten beigemischt wird, erfordert selbst bei einem dünnen Farbauftrag mehrtägige Trocknungspausen.

In dieser besonderen Eigenart der Künstlerölfarbe liegt jedoch auch ihre Stärke: Durch den Trocknungsprozess wird das Malen in "Schichten" ermöglicht, das insbesondere großformatigen Bildern Tiefe und Plastizität verleiht. In der Renaissance-Malerei entwickelte sich auf Grundlage dieser Eigenschaft die sogenannte"Eitempera-Malerei", bei welcher sich Schichten aus Eitempera (eine Emulsion aus Ei, Wasser, Leinöl und Farbpigmenten) und Ölfarben-Lasuren abwechseln.

Dabei wird Schicht für Schicht sowohl in der Emulsion als auch in der Lasur der Ölanteil erhöht. Bei kleineren Formaten können Sie den so erzielten plastischen Effekt jedoch auch über einen pastosen Farbauftrag und die sogenannte "Nass-in-Nass-Technik" bewerkstelligen.

Ölfarben mischen: Mit vier Farben zum gesamten Spektrum

Vor der Kombination mit anderen Maltechniken steht das Mischen der Künstlerölfarben untereinander: Der geübte Künstler benötigt neben weißer Farbenur die drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau, um jeden beliebigen Farbton herstellen zu können. Für eine geschmeidigere Konsistenz der von Natur aus recht zähen Paste sorgt das Vermischen der Ölfarben mit sogenannten "Malmitteln", unter denen das gebräuchlichste Terpentinöl (in der Regel Citrus-Terpentinöl) ist. Durch die Beimischung kleinerer oder größerer Terpentinmengen können Sie zudem die jeweilige Farbintensität regulieren.

Erfahrene Künstler mischen ihren Farbton mit dem Pinsel oder einem kleinen Spachtel direkt auf der Leinwand. Solange Sie jedoch noch üben, ist es sinnvoller, die Farben auf der Palette anzumischen; diese Technik empfiehlt sich auch, wenn Sie größere Mengen eines bestimmten Farbtons benötigen. Gerade zu Beginn sollten Sie daran denken, eine Farbtafel für Ihre selbst gemischten Töne anzulegen, um diese im Bedarfsfall nachmischen zu können. Je öfter Sie diesen Vorgang wiederholen, desto sicherer werden Sie in der Auswahl Ihrer Mischfarben und desto leichter fällt es Ihnen, einzelne Farbnuancen zu unterscheiden.

"Fett auf mager": Acryl- und Aquarellfarben als Untergrund für Ölbilder

Da in der Malerei stets die Farbe mit dem höheren Fettanteil auf die Farbe mit dem geringeren Fettanteil aufgetragen wird, gibt es für die Kombination von Künstlerölfarben mit anderen Maltechniken nicht viele Möglichkeiten. Aus diesem Grund können sowohl Acryl- als auch Aquarellfarben lediglich als Untergrund für Ölbilder dienen. Während die Untermalung mit Aquarellfarben sich in erster Linie durch ihre leichte Transparenz auszeichnet und daher mehr als eine Art farbige Skizze dient, eröffnen sich durch die Untermalung mit Acrylfarben ganz neue Möglichkeiten der Gestaltung.

Durch den kurzen Trocknungsprozess der Acrylfarbe ist der Bilduntergrund extrem schnell angelegt und kann durch die Verwendung von Strukturpaste oder Acrylbinder nach Belieben bearbeitet und modelliert werden. Zudem ist die Acrylfarbe der ideale Untergrund für die Einarbeitung anderer Materialien wie etwa Holz, Papier, Metall oder Kunststoff, die sich nicht – im Gegensatz etwa zu Sand oder Kaffeepulver – der Ölfarbe direkt beimischen lassen. So können durch die Kombination von Acryl- und Ölfarbe letzten Endes Materialbilder und Collagen in Öl realisiert werden.

„Zwei in Eins“: Integration von Zeichentechniken in Ölbilder

Genau wie Acryl- und Aquarellfarben, eignen sich auch gezeichnete Elemente lediglich als Untermalung für den Auftrag von Künstlerölfarben. Eine Beschränkung der Zeichenmittel gibt es jedoch nicht, denn als Untergrund für ein Ölbild eignen sich sowohl Pastell- und Ölkreiden, als auch Kohle, sowie Bunt-, Blei- und Filzstifte. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die gezeichneten oder gemalten Elemente in das Bild zu integrieren – von der Kohlen- oder Bleistiftskizze bis hin zu kombinierten Farbverläufen. Künstler wie beispielsweise Christo integrieren gern zeichnerische Elemente in ihre Arbeiten (insbesondere in Collagen und Materialbilder), um ihnen mehr Tiefe zu verleihen.

Sollen die unterschiedlichen Maltechniken im fertigen Bild gut zu erkennen und klar voneinander zu unterscheiden sein, bietet sich eine kräftig ausgeführte Zeichnung an, die später durch die Schichten der Ölfarbe hindurchschimmert. Hierfür empfiehlt es sich, die gezeichneten Elemente mit einem Firnis zu fixieren, bevor die Ölfarben aufgetragen werden. Ebenfalls gut unterscheidbar bleiben die Techniken, wenn Sie die Zeichnung als Skizze oder Vorlage verwenden und sie mit den Ölfarben gleichsam „ausmalen“. Hierdurch entstehen zudem auffallende Kontraste.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Techniken bewusst zu vermischen und die gezeichneten Elemente mittels Terpentinöl zu verwischen bzw. mit den Zeichenmitteln direkt auf den – mit Terpentinöl vorbehandelten – Malgrund zu zeichnen. Diese Zeichnungen haben weiche Konturen und können je nach Belieben in entsprechende Farbverkäufe der Ölfarbe integriert werden – lassen Sie Ihrer Kreativität einfach freien Lauf!


Original oder Fälschung? - Möglichkeiten der Echtheitsüberprüfung von Ölgemälden

Das Geschäft mit der Kunst boomt. Doch schon lange ist das Interesse an großen Namen und hoch gehandelten Objekten nicht mehr ausschließlich ein Zeichen von Kunstverstand, sondern immer häufiger auch eine Frage des Prestiges. So kommt es, dass die Nachfrage steigt, während das Angebot von Natur aus begrenzt bleibt. Als Folge dieser Situation hat sich in den letzten Jahren ein reger Handel mit gefälschten Kunstwerken entwickelt – momentan liegt der Fälschungsanteil auf dem Kunstmarkt bei unglaublichen 40 Prozent.

Geklaute Gemälde, gefälschte Originale und sogar unechte Fälschungen – das Erfindungsreichtum der schwarzen Schafe unter den Kunsthändlern ist groß und es wird keine Gelegenheit ausgelassen, die Sammellust der Kundschaft gegen gutes Geld zu befriedigen. Neuesten Schätzungen zufolge handelt es sich bei gut der Hälfte aller Drucke, Lithografien und Radierungen, die derzeit auf dem Kunstmarkt kursieren, um Fälschungen – bei Ölgemälden ist die Zahl unbedeutend geringer. Zu den meistkopierten Bildern zählen neben Werken von Pablo Picasso und Joan Miró auch Werke des deutschen Expressionismus sowie der amerikanischen Pop-Art.

Der erschreckend hohe Anteil an Fälschungen auf dem Kunstmarkt ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es sich hier um eine rechtliche Grauzone handelt. Sofern ein Kunstwerk älter ist als 70 Jahre, darf es legal kopiert werden. Illegal wird der Vorgang erst, wenn die Kopie als Original gehandelt und zu entsprechenden Preisen angeboten wird. Zu einer Überprüfung der Echtheit von Gemälden kommt es daher in der Regel erst, wenn ein begründeter Fälschungsverdacht besteht.

Gemälde im richtigen Licht – Durchstrahlungstechniken zur Echtheitsüberprüfung

Bei "normalem" Licht lässt sich eine Fälschung nur dann auch als Fälschung erkennen, wenn sie überaus nachlässig ausgeführt ist – wenn beispielsweise ein Druck für ein originales Ölgemälde ausgegeben wird. Dieser Schwindel lässt sich leicht an der glatten Oberflächenstruktur eines Drucks erkennen, welche bei einem echten Ölgemälde uneben und reliefartig wäre. Um hochwertigere Fälschungen als solche zu entlarven, bedarf es also einer Betrachtung bei Licht in unterschiedlichen Wellenlängen wie etwa ultraviolettem oder infrarotem Licht.

Mithilfe von UV-Strahlung lässt sich beispielsweise die Zusammensetzung der verwendeten Materialien überprüfen, da bestimmte Materialien die (für das menschliche Auge nicht sichtbare) Strahlung aufnehmen und in charakteristisch eingefärbtem sichtbarem Licht wieder abgeben. Je nachdem, in welche Farbe die Materialien fluoreszieren, kann also eine Aussage darüber getroffen werden, in welchem historischen Zeitraum sie verarbeitet wurden.

Das langwellige Infrarotlicht wird eingesetzt, um Gemälde auf frühere Farbschichten hin zu überprüfen: Je nachdem, inwieweit die Strahlung vom Gemälde absorbiert wird, kann so beispielsweise ausgeschlossen werden, dass sich unter dem sichtbaren Farbauftrag weitere Schichten befinden. Ist dies jedoch der Fall, ist es möglich, dass es sich um eine Form der Fälschung handelt, bei dem die Kopie auf einem authentischen Bildträger aufgebracht wird. Das Ursprungsbild wurde in einem solchen Fall schlichtweg übermalt.

Gemälde unter dem Mikroskop – chemische Analyse

Wenn die Durchstrahlungstechnik keine eindeutigen Ergebnisse zutage fördert bzw. der Verdacht weiterhin besteht, kann die Materialanalyse Klarheit schaffen. Bei dieser Technik gibt die Untersuchung der chemischen Eigenschaften von Farben und Leinwandfasern Aufschluss über deren Herkunft und Zusammensetzung. Für genaue Ergebnisse sind bereits kleinste Materialproben ausreichend.

Die chemische Analyse gibt unter anderem Aufschluss darüber, ob in einem Gemälde Materialien verwendet wurden, die zur angeblichen Entstehungszeit des Kunstwerks noch gar nicht existierten. So werden beispielsweise die Farbstoffe Zinkweiß und Preussischblau erst im 18. Jahrhundert verwendet und dürften in Gemälden vor dieser Zeit nicht zu finden sein.

Die Problematik: Wann ist ein Gemälde eine Fälschung?

Ein Kunstfälscher ist jemand, der ein Bild kopiert und es dann für das Original ausgibt – soweit jedenfalls die vorherrschende Meinung. Tatsächlich jedoch gibt es mindestens ebenso viele Möglichkeiten, ein Kunstwerk zu fälschen, wie es Techniken gibt, diese Fälschungen zu entlarven. So gilt es beispielsweise auch als Fälschung, wenn ein Gemälde mit einer weltbekannten, aber falschen Signatur versehen wird, um dessen Wert zu steigern. Diese Art der Fälschung ist in der Regel kaum nachzuweisen, da das Entstehungsdatum des (gefälschten) Bildes durchaus mit dem des Originals übereinstimmen kann – wenn beispielsweise ein Schüler seinen Meister kopierte und statt der eigenen die Signatur des bekannteren Malers unter das Bild setzte.

Ähnlich schwierig nachzuweisen sind Fälschungen, die mit den Materialien der jeweiligen Epoche hergestellt werden und die den Stil eines Künstlers perfekt nachahmen. Für diese Neukreationen, die auf dem Kunstmarkt in der Regel als neu entdeckte Werke des jeweils imitierten Meisters gehandelt werden, ist jedoch ein beträchtliches Maß an Talent, Übung und Kunstverstand vonnöten. Um einen bestimmten Stil perfekt zu imitieren, bedarf es jahrelanger Übung.


Kunstwettbewerbe 2015

Kunst macht frei. Und damit das so bleibt, gibt es auch in diesem Jahr eine Reihe von Ausschreibungen, die sich an deutsche Künstlerinnen und Künstler richten und so einen Beitrag dafür leisten, dass unsere Welt bunt bleibt. Die folgenden Kunstwettbewerbe 2015 finden in unterschiedlichen Disziplinen der Bildenden Kunst statt:

Hanna-Nagel-Preis: Für freischaffende Künstlerinnen ab 40 Jahre

Der im Jahre 1998 gestiftete Hanna-Nagel-Preis ehrt das künstlerische Werk seiner Namensgeberin Hanna Nagel, ihres Zeichens bedeutende Vertreterin der "Neuen Sachlichkeit", und richtet sich an freischaffende Bildende Künstlerinnen, die im Regierungsbereich Karlsruhe tätig sind. Beurteilt werden nicht singuläre Arbeiten, sondern das gesamte bisherige Schaffen der Bewerberinnen in den Bereichen Grafik, Malerei, Medien, Skulptur und Fotografie. Im April 2015 wird der Hanna-Nagel-Preis zum dreizehnten Mal vergeben.
Der Preis ist mit einem Geldgewinn in Höhe von 2000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung in der Städtischen Galerie verbunden. Sowohl Ausstellungseröffnung als auch Preisverleihung finden im Rahmen des Festivals "Frauenperspektiven 2015" statt. Zur Teilnahme berechtigt sind Künstlerinnen mit abgeschlossener fachlich relevanter Ausbildung, die das 40. Lebensjahr bereits überschritten haben. Einsendeschluss der Bewerbungen ist Montag, der 12. Januar 2015.

Wettbewerb "Lichtkunst": Für Künstlerinnen und Künstler weltweit

Am 16.05. 2015 inszeniert der Verein "ausgeschlachtet e. V." die mittlerweile dritte Kulturnacht "Schwein gehabt" im Karlsruher Kreativpark Alter Schlachthof. Im Rahmen dieser Veranstaltung findet ein Wettbewerb für Schaffende aus dem Bereich Lichtobjekte, Installation und Bildhauerei statt, welcher dazu beitragen soll, auf dem Gelände des Kreativparks "Lichtorte" entstehen zu lassen. Teilnahmeberechtigt sind internationale Künstlerinnen und Künstler jeder Altersgruppe.
Die maximal zehn ausgewählten Arbeiten sind mit einem Preisgeld von jeweils 600 Euro dotiert. Einsendeschluss für entsprechende Entwürfe ist der 14. Januar 2015.

10. internationales Bildhauersymposium: Gestaltungsvorschläge der Bildhauerei

Der Verein "Skulpturen Rheinland-Pfalz e.V." organisiert einen Wettbewerb für Künstlerinnen und Künstler jeder Altersklasse aus dem Bereich Bildhauerei, dessen Ziel es ist, Gestaltungsvorschläge für das internationale Bildhauersymposion zu erhalten. Dieses findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt.
Im Rahmen der vergangenen Symposien sind in der Region Kaiserslautern-Süd bereits mehr als 50 Großplastiken entstanden, die gemeinsam eine "Skulpturenachse" durch Stadt und Natur bilden. Diese Achse soll künftig in nördlicher Richtung erweitert werden. Das zehnte Bildhauersymposium findet in diesem Jahr vom 20.08. bis zum 20.09. statt. Einsendeschluss für entsprechende Gestaltungsvorschläge ist der 15. Januar 2015.

Gestaltungswettbewerb für Widerstandsmahnmal in Bregenz

Die österreichische Landeshauptstadt Bregenz schreibt einen Wettbewerb für Bildende Künstlerinnen und Künstler aus, um bis zum Sommer 2015 ein neues Mahnmal zum Gedenken an die Widerstandsopfer des NS-Regimes im Bundesland Vorarlberg entstehen zu lassen. Mit welchen künstlerischen Mitteln gearbeitet wird, bleibt den Bewerberinnen selbst überlassen. Auch die Platzierung des Mahnmals entscheidet sich erst im Laufe des Wettbewerbs, welcher mit einem Preisgeld von 15.000 Euro dotiert ist. Einsendeschluss für entsprechende Entwürfe ist der 16. Januar 2015.

Plakatwettbewerb der Karlsruher Künstlermesse

Vom 23. bis zum 26. April 2015 findet am Karlsruher Rondellplatz die mittlerweile 22. Karlsruher Künstlermesse statt, deren Ziel es ist, eine gemeinsame Plattform für Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Skulptur, Zeichnung, Malerei, Fotografie und Medienkunst zu schaffen. Mit diesem offenen Rahmen hebt die Karlsruher Künstlermesse sich deutlich von anderen Kunstmessen, wie etwa der sogenannten "Kunstbox" in Dortmund, ab, da diese in der Regel einen bestimmten thematischen Schwerpunkt haben.
Im Rahmen der Karlsruher Messe schreiben die Stadt und der Bezirksverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Karlsruhe e.V. einen Wettbewerb zur Gestaltung des diesjährigen Messeplakates aus. Der erste Platz ist mit 2000, der zweite mit 1000 und der dritte Platz mit 500 Euro dotiert. Alle drei Preisträgerplakate werden auf der Messe ausgestellt. Teilnahmeberechtigt sind freischaffende Bildende Künstlerinnen und Künstler mit abgeschlossener fachlich relevanter Ausbildung, sowie Studierende ab dem vierten Semester, die im Bereich Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder im Elsass arbeiten. Einsendeschluss für entsprechende Entwürfe ist der 19. Januar 2015.

Wettbewerb „Mobile Skulptur“: Für freischaffende europäische Künstler

Der gemeinnützige Verein "Skulpturen Rheinland-Pfalz e.V." sucht im Rahmen des 10. internationalen Bildhauersymposiums, welches vom 20.08. bis zum 20.09. stattfindet, eine Künstlerin oder einen Künstler, die oder der sich mit dem Thema „Mobile Skulptur“ auseinandersetzt. Ziel dieses Projektes ist die Durchbrechung der traditionellen Assoziationen von der Dauerhaftigkeit einer Skulptur im Außenbereich, indem die hier entstehende Skulptur als „mobile Wanderskulptur“ an unterschiedlichen Plätzen in Rheinland-Pfalz aufgestellt werden soll.

Teilnahmeberechtigt sind professionelle Künstler und Künstlerinnen mit Wohnsitz in Europa. Einsendeschluss für entsprechende Entwürfe ist der 23.01.2015. Dem Gewinner/ der Gewinnerin des Wettbewerbs wird ein Arbeitsplatz im Natursteinwerk und Steinbruch Carl Picard zur Verfügung gestellt, an dem er oder sie die Skulptur wahlweise aus Metall, Holz, Stahl, Sandstein oder Ähnlichem herstellen kann. Der Aufenthalt in Carl Picard ist mit 5000 Euro vergütet.

Projekt „Natur-ereignis-Kunst“: Für plastisch arbeitende Künstlerinnen und Künstler

Vom 20. Juni bis zum 12. Juli 2015 findet im Rahmen der überregionalen Kunstausstellung „Kunst und Natur – ein Ereignis“ ein Wettbewerb für bildend Kunstschaffende statt. Für das Ausstellungsgelände „Seidlhof“, ein etwa 30.000 m² großes Gartenanwesen inmitten der bayrischen Stadt Gräfelfing, sollen Kunstwerke gefertigt werden, die sich mit dem Kerngedanken der gleichnamigen Stiftung auseinandersetzen. Die Stiftung „Seidlhof“ tritt für eine ökologisch nachhaltige Lebensweise ein.

Zum Wettbewerb zugelassen sind alle künstlerischen Mittel von Licht- und Audiokunst bis hin zu Skulpturen und Klanginstallationen. Einsendeschluss für entsprechende Entwürfe ist der 31. Januar 2015.

STRABAG Artaward International im Bereich Zeichnung & Malerei

Der „STRABAG Artaward“ ist ein Kunstförderpreis für Künstlerinnen und Künstler bis 40 Jahre, die sich durch besondere Leistungen im Bereich Malerei und Zeichnung hervorgetan haben. Er wird österreichweit seit dem Jahre 1994 und seit 2009 auch als internationaler Kunstförderpreis vergeben. Ausgezeichnet werden fünf Bewerber, die neben dem Preisgeld (ein Hauptpreis von 15.000 Euro und vier Anerkennungspreise von je 5000 Euro) eine Einzelausstellung ihrer Werke in der Artlounge des STRABAG Hauses in Wien erhalten.

Teilnahmeberechtigt sind in diesem Jahr Künstlerinnen und Künstler aus den aus Österreich, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien, Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und der Schweiz, die nicht vor dem Jahr 1975 geboren sind und eine abgeschlossene fachrelevante Ausbildung besitzen. Teilnahmeschluss für die Onlinebewerbung ist der 12. Februar 2015.

Kunstpreis der Stadt Wesseling: „Auf der Suche nach Licht“

Die Stadt Wesseling richtet gemeinsam mit dem Kunstverein „Wesseling e.V.“ alle drei Jahre einen Wettbewerb mit wechselnder Thematik aus. Für das Jahr 2015, in dem der Kunstpreis zum mittlerweile 10. Mal vergeben wird, lautet das Thema „Auf der Suche nach Licht“ und fordert bildende Künstler der Sparten Malerei, Fotografie und Skulptur dazu auf, sich Gedanken über die metaphysische und metaphorische Bedeutung des Lichts (in der Kunst) zu machen.
Der erste Platz ist mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert. Die Arbeiten aller Gewinner werden vom 12. September bis zum 11. Oktober 2015 sowohl in der Scheunen-Galerie im Schwingeler Hof, als auch in der städtischen Galerie ausgestellt. Teilnahmeberechtigt sind Künstlerinnen und Künstler der Stadt Wesseling, sowie ihrer Partnergemeinden in Frankreich und England. Einsendeschluss der Bewerbungsunterlagen ist der 29. März 2015.


Gemälde richtig lagern – So schützen Sie Ihre Investition

Ausstellen, Abstauben, Einlagern. Was für Galerien und Aktionshäuser ganz normal ist, ist für den privaten Kunstliebhaber häufig eine Herausforderung. Denn schließlich werden Gemälde gekauft, damit man sich an ihnen erfreuen kann – und nicht, um in einem dunklen Lagerraum in Vergessenheit zu geraten. Ist es aber doch einmal notwendig, ein oder mehrere Bilder vorübergehend einzulagern, so gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten.

Natürlich sind Gemälde da, um gesehen zu werden. Sie verschönern die eigenen vier Wände, werten Büroräume auf und zeugen bei fachkundiger Zusammenstellung vom Stil und Kunstgeschmack ihrer Besitzer. Doch es gibt immer wieder Situationen, in denen der Kunstliebhaber vor der Aufgabe steht, seine Schätze von der Wand zu nehmen und sie für eine gewisse Zeit sicher zu verwahren – so etwa bei einem Umzug, einem längeren Auslandsaufenthalt oder beim Umdekorieren.

Das Lagern von Gemälden sollte in jedem Fall sorgfältig geplant und mit Bedacht ausgeführt werden, damit Sie auch in Zukunft Freude an Ihren Investitionen haben. Besonders anspruchsvoll in der Verwahrung sind Ölgemälde – während Fotos und Drucke ohne Weiteres vorübergehend in dunklen, aber trockenen Kellerräumen gelagert werden können, stellt das Ölgemälde deutlich höhere Ansprüche an seine Umgebungsparameter. Werden diese nicht beachtet, kann es schnell zur Beschädigung und damit zur Wertminderung des jeweiligen Gemäldes kommen.

Ölgemälde mögen Licht, jedoch keine Sonne

Das A und O bei der Lagerung von Gemälden ist die Raumtemperatur. In Museen und Galerien werden die Exponate daher bei einer gleichbleibenden Raumtemperatur von 21°C sowie einer konstanten Luftfeuchtigkeit von 45% gelagert. Die Möglichkeit einer solchen Kontrolle hat der private Kunstliebhaber in der Regel zwar nicht, doch Sie sollten trotzdem darauf achten, dass Ihr Lagerraum möglichst trocken und gleichbleibend (Temperaturschwankungen zwischen maximal 14 und 21°C) temperiert ist. Kellerräume beispielsweise zählen normalerweise nicht zu den bevorzugten Lagerplätzen für Ölgemälde, da sie häufig eine Luftfeuchtigkeit von über 50% aufweisen.

Wichtig ist darüber hinaus, dass Sie Ihre Gemälde keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen, da die UV-Strahlung die Farbintensität negativ beeinflusst. In einer zu dunklen Umgebung jedoch besteht die Gefahr, dass die Farben stark nachdunkeln. Dies gilt insbesondere für Ölgemälde, die nicht oder noch nicht mit Schlussfirnis behandelt wurden. Eine hervorragende Alternative nicht nur, was die Lagerung, sondern auch eine etwaige spätere Beleuchtung betrifft, sind daher LED-Lampen, da diese keinerlei UV-Strahlung enthalten.

Neben der Raumtemperatur und den Lichtverhältnissen sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit vor allem den hygienischen Bedingungen des Lagerortes widmen – im Falle eines Insektenbefalls kann es nämlich nicht nur zu Motten- oder Läusefraß an Leinwand und Rahmen kommen, sondern der Insektenkot kann im Extremfall auch die Farben Ihres Ölgemäldes zersetzen. Ist dies einmal passiert, ist die einzige Rettung häufig eine professionelle Restaurierung des Gemäldes. Selbstverständlich beraten wie Sie im Falle des Falles auch diesbezüglich gerne, doch bei korrekter Lagerung sollte eine Restauration Ihrer Gemälde nicht erforderlich sein.

Gut verpackt ist halb gewonnen

Ölgemälde (Künstler-Ölfarbe auf Leinwand) sollten nach Möglichkeit mit Rahmen gelagert werden, da dieser ihnen die notwendige Stabilität verleiht und sie zudem vor Staubablagerungen schützt. Werden Gemälde ohne Rahmen gelagert, besteht die Gefahr, dass sich die Leinwand im Bereich der Ränder biegt und der Farbauftrag rissig wird. Die gerahmten, aufrecht stehenden Gemälde sollten durch Lagen geschäumten Styropors voneinander getrennt sein und auf festem Untergrund gegen eine glatte Wand gelehnt sein, damit sie einen sicheren Stand haben und nicht umkippen können.

Ungerahmte Gemälde sollten nach Möglichkeit nicht gerollt, sondern, getrennt durch jeweils eine Lage Styropor, flach aufeinander gestapelt werden. Ist das Rollen der Gemälde (beispielsweise zu Transportzwecken) jedoch unerlässlich, sollten Sie darauf achten, feste Papp- oder Holzrollen mit großem Durchmesser zu verwenden, die Platz für eine ausreichende Polsterung bieten. Das Gemälde sollte stets mit der Farbseite nach außen aufgerollt werden. Da es bei dieser Maßnahme schnell zu Druckstellenbildung, Farbabsplitterungen und Dehnungen kommen kann, sollten Sie das Aufrollen Ihrer Gemälde möglichst vermeiden.

Ölgemälde müssen atmen

Anders als Fotos oder Drucke, benötigen gemalte Bilder ein Mindestmaß an Frischluftzufuhr. Aus diesem Grund sollten Sie generell auf Verpackungsmaterialien aus Kunststoff verzichten, da diese nicht nur die Luftzufuhr behindern, sondern sich durch eine etwaige Kondenswasserbildung auch die Gefahr des Schimmelpilzbefalls erhöht. Eine stabilere Variante als die Lagerung zwischen Styroporlagen ist die Verwendung von Holz- oder Pappkisten, die speziell für diesen Gebrauch angefertigt werden.

Wenn Sie Ihren Lagerraum optimal präparieren möchten, sollten Sie darauf achten, möglichst keine Kunstfasern, sondern feuchtigkeitsspeichernde und unbehandelte Stoffe wie Wolle oder Baumwolle sowie unversiegelten Parkettfußboden zu verwenden. Ein etwaiger Wandanstrich sollte unter keinen Umständen Latexfarben enthalten, da auch diese die Luftzufuhr behindern. Diese Maßnahmen helfen Ihnen dabei auch im privaten Bereich ein möglichst optimales Raumklima für Ihre Gemälde zu schaffen.


Kunstmessen 2015 in Dortmund

Die Kunst- und Kulturszene von Dortmund und Umgebung ist 2015 insbesondere von einer Kunstmesse geprägt – der sogenannten Kunstbox.

Die Kunstbox ist eine junge Messe, die sich zeitgenössischer Kunst widmet und im sogenannten Depot in Dortmund abgehalten wird. Die Messe hat ein vielfältiges und facettenreiches Zielpublikum. Dieses setzt sich auf der einen Seite aus Galeristen und Kunstvermittlern zusammen, besteht auf der anderen Seite aber auch zu einem großen Teil aus Künstlern und Künstlerinnen selbst sowie jeder Menge Sammler. Auch Kunstfans und Kunstinteressierte, die sich einfach nur inspirieren lassen und den bunten Trubel auf einer solchen Messe genießen wollen, sind hier herzlich willkommen.

Das Konzept der Kunstbox

Der Name dieser Kunstmesse kommt nicht von ungefähr. Denn das Konzept der Kunstbox besteht darin, dass sich Künstler und Künstlerinnen mit ihren Arbeiten in einer Vielzahl von gleichartigen Boxen präsentieren und dem Messepublikum ihre Werke zum Verkauf anbieten. Ein besonderes Merkmal der Kunstbox ist mit Sicherheit, dass hier zwar auch bereits etablierte Künstlerinnen und Künstler vertreten sind, sie aber vor allem junge Talente zeigt, die (noch) keine Galeriebindung eingegangen sind. Das weckt natürlich das Interesse von Galeristen und Beratern, die hierherkommen und auf neue, exklusive Partnerschaften mit den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern hoffen.

Die Kunstbox gibt es seit dem Jahre 2009 und soll eine Messe von Künstlern für Künstler sein. Ziel ist es, Künstlerinnen und Künstler in der Kunstszene bekannt zu machen und ihnen auf dem Kunstmarkt eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Die Förderung der Selbstvermarktung der Kunstschaffenden und die Schaffung von langfristigen und erfolgreichen Kontakten zwischen Künstlern, Galeristen, Käufern und Co. gehören daher ebenfalls zu den Hauptanliegen der Kunstbox. Jedes Jahr steht die Kunstmesse unter einem anderen Motto bzw. legt ihr Hauptaugenmerk auf eine besondere Kunstsparte. Zu Beginn war es die Malerei, in den Jahren darauf waren es Skulptur und Objekt sowie Zeichnung und Druckgrafik. Das Thema der diesjährigen Kunstmesse ist die künstlerische Fotografie in all ihren Facetten. Der Fokus liegt aber auch hier auf zeitgenössischen Arbeiten.

Die alles entscheidende Jury

Wer an der Kunstbox teilnehmen möchte, der muss sich einer fünfköpfigen Jury stellen, die aus einem Künstler, einem Galeristen, einem Kunsthistoriker, einem Kunstsammler und einem Vertreter des Hauptsponsors besteht. Sie entscheidet nach einer deutschlandweiten Ausschreibung, welcher bzw. welche der Bewerberinnen und Bewerber sich und ihre Bilder, Skulpturen, Installationen und Co. auf der Kunstmesse präsentieren dürfen. Zusätzlich bestimmt sie auch, welche zwei Teilnehmerinnen oder Teilnehmer eine Förderbox erhalten. Abschließend kürt sie außerdem jedes Jahr den BestBox Preisträger der Messe.

Neben dieser ausführlich beschriebenen Kunstmesse gibt es im Jahre 2015 in und um Dortmund auch noch verschiedene andere Ausstellungen rund um das Thema Kunst, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Ein Museums- oder Galeriebesuch in der Stadt selbst oder im Umland lohnt sich also auf alle Fälle. 


Kunstmessen 2015 in Düsseldorf

Als Kunstmesse bezeichnet man in der Regel eine Veranstaltung für Bildende Kunst, auf der Vertreter aus den verschiedensten Bereichen des künstlerischen Schaffens – wie der Malerei, der Grafik, der Bildhauerei, der Installation, der Fotografie oder des Films – ihre Werke präsentieren. Auch die Neuen Medien oder kunstverwandte Sparten wie der Buchdruck sind auf solchen Messen vertreten und präsentieren dort sich und ihre Produkte. Typische Aussteller auf Kunstmessen sind beispielsweise Galerien oder Verlage. Leider wurde aber bisher noch keine Kunstmesse im Jahr 2015 in Düsseldorf realisiert, dafür gibt es jedoch das ganze Jahr über eine Reihe anderer Veranstaltungen rund um die Kunst in der Stadt und Umgebung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Frühjahr und Sommer in der Kunstszene Düsseldorf und Umgebung

Im Januar kann man die Ausstellung „Inside the Speaker“ von der Berliner Künstlerin Katharina Grosse im Museum Kunstpalast bewundern, die mit einer 800 Quadratmeter großen Installation und einem ganz besonderen Farberlebnis aufwartet. Ebenfalls im Januar eröffnet in Essen im Museum Folkwang eine sehenswerte Ausstellung der Performancekünstlerin Otobong Nkanga.

Im Februar wird es passend zum „Jahr des Lichts“ im K20 am Grabbeplatz eine Ausstellung des Düsseldorfer Künstlers und Mitbegründers der ZERO-Kunst Günther Uecker geben. Auf der Königsallee feiert die Galerie Ludorff im März ihr 40-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums gibt es unter dem Titel „Formen der Abstraktion“ 40 unterschiedliche Arbeiten internationaler Künstler wie Josef Albers oder Ernst Wilhelm Nay. Als Geheimtipp gilt die vielseitige Einzelausstellung der Kunsthalle in Wuppertal zu den Werken des Düsseldorfer Künstlers Jan Albers.

Im April startet in Düsseldorf dann die berühmte Nacht der Museen, in deren Rahmen sich verschiedenste Kunst- und Kulturarbeiten in unterschiedlichen Museen und Galerien bewundern lassen. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt ab dem 9. Mai eine Retrospektive des in Korea geborenen Künstlers Cody Cho, der mit seinem Schaffen seit den 80ern eine bedeutende Rolle in der Kunstszene von Los Angeles und New York einnimmt und einen großen Teil zum Dialog der Kulturen beiträgt – hier sollten Sie daher unbedingt vorbeischauen.

Herbst und Winter in der Kunstszene Düsseldorf und Umgebung

Nach der längeren Sommerpause lohnt sich ein Ausflug in das Landesmuseum Bonn, wo eine faszinierende Ausstellung zur Revolution der Jungsteinzeit präsentiert wird. Im Herbst schließlich macht der Kunstpalast Düsseldorf mit einer Retrospektive des spanischen Barockmalers Francisco de Zurbarán von sich Reden. 70 mitunter seltene und wertvolle Werke aus der National Gallery London oder der Alten Pinakothek München machen diese Schau unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Gauck und dem spanischen König Felipe VI. zu einem Must-See.

Das Ende des Jahres sollten Sie dann wieder im K20 am Grabbeplatz in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt begehen, das eine Retrospektive unter dem Motto „Werk der leisen Töne“ mit Gemälden und Zeichnungen von Agnes Martin zeigt. Sie gilt als eine herausragende Malerin des 20. Jahrhunderts und besticht mit ihren zart gemalten Bildern, die man zwischen minimalistischer Kunst und abstraktem Expressionismus ansiedeln kann.