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Likörelle von Udo Lindenberg

Udo Lindenberg - Ein ganz besonderer Künstler

Das deutsche Urgestein im Musikgeschäft Udo Lindenberg startet momentan mit seinem Livealbum über seine Märztour durch. Auch gewann er 2012 den Echo für den besten Künstler National im Popbereich, für die beste DVD Produktion (ebenso im Nationalbereich) und den deutschen Radiopreis für sein Lebenswerk Musik. Doch was viele nicht wissen ist, dass die Musik nicht die einzige künsterlische Leidenschaft Lindenbergs ist.
Der bekennende Genießer vermarktet seit 2009 in Kooperation mit der Schwarzwälder Brennerei Weisenbach edle Tropfen, die unter dem Namen "Leckerelle" erwerblich sind. Einen Teil des Erlöses dieser Liköre gehen in seine Stiftung für soziale Projekte.
Doch feine Liköre sind für Udo Lindenberg nicht nur Genuss- sondern auch Kunstmittel. Schon in den 90er Jahren versuchte sich der Rockmusiker an eigener Malerei und das auch recht erfolgreich. Im Jahre 1996 konnte er seine ersten Werke ausstellen. Das besondere an seinen Kunstwerken war definitiv, dass nicht nur die Motivwahl, sondern auch das Herstellungsmaterial sich von gewöhnlichen Malereien unterschieden. Likörelle werden sie liebevoll genannt, die Kunstwerke aus dem Hause Lindenberg. Mit dem Verarbeiten von Alkohol und künsterlischer Kreativität schafft Udo Lindenberg mit bravour den Spagat zwischen Maler und Musiker.
Seine Bilder sind dabei weniger politisch orientiert und inspiriert, als sein Liedgut. Die meisten seiner Werke zeigen den Maler Lindenberg aus persönlicher Perspektive, dabei aber immer mit seinem Markenzeichen: modischer Hut und schwarzer Sonnenbrille. Mit viel Liebe fürs Detail schafft der Künstler wirklich sehenswerte Motive, die bei einer breiten Masse an Kunstliebhabern auf große Gegenliebe stoßen.
Dass Udo Lindenbergs Kunststücke einen großen kulturellen Wert besitzen, sollte sowieso klar sein. Seine Likörelle erreichen sehr oft Verkaufspreise jenseits der 3000 Euro Marke und stellen damit ordentlich Erlöse für seine Stiftung zur Verfügung.
Der Maler Lindenberg und der Musiker Lindenberg haben jedoch eines gemeinsam. Sowohl mit gefühlvollen, rockigen und zynischen Songtexten, als auch mit erfrischender, offenherziger und nicht zuletzt alkoholhaltiger Likörelle erobert der nun 66 Jahre alte Star die Herzen seiner Fans. Seiner Originalität und Kreativität sind definitiv keine Grenzen gesetzt. Lindenberg schafft es, sowohl auf persönlicher, als auch auf künstlerischer Ebene, sich selbst zu verwirklichen und bleibt doch immer dieser geheimnisvolle Kerl mit Hut und Sonnenbrille.

"UDO. Die Ausstellung"

Ab dem 20. Dezember 2011 zeigt das Museum für Kunst und Kultur in Hamburg über 400 Kunstwerke von Udo Lindenberg. Mit "UDO. Die Ausstellung" würdigt das Museum für Kunst und Gewerbe nach eigenen Angaben das Leben und vielfältige künstlerische Schaffen des Wahlhamburgers Lindenberg, der mittlerweile selbst zum Gesamtkunstwerk geworden sei. Mit seinem vierzigjährigen Wirken ist er einer der herausragendsten Gestalten in der Geschichte des deutschen Rock und Pop. Die Schau bietet überraschende Einblicke in ein außergewöhnliches Künstlerleben und lässt ein Stück deutsch-deutscher Vergangenheit Revue passieren.
Wir freuen und, dass unserem Künstler Lindenberg so eine Ehre zu Teil wird!


Udo Lindenberg - Der singende Maler

Der singende Maler


Udo Lindenberg ist ein Name, der seit langem in den Annalen der deutschen Musikgeschichte geschrieben steht. Hinter ihm verbirgt sich ein Mann, der uns bis heute mit seinen gesungenen Geschichten berührt. Mögen sie albern, frivol, melancholisch oder zynisch sein, es fällt schwer sich ihrer Wirkung zu entziehen. All die Annekdoten über Frauen, die Cello spielen, Sonderzüge nach Pankow und Herzen, die nicht zu reparieren sind, sie stammen geradewegs aus dem Leben und stehen trotz ihrer Alltäglichkeit immer einen Schritt jenseits der Realität. Wir finden uns schnell darin wieder und entdecken gleichzeitig etwas Wunderbares, das über die reine Wirklichkeit hinausgeht. Unsere komplizierte Welt wird auf einfache und doch geniale Weise neu inszeniert.
Beinahe klingt es, als handele es sich bei Lindenbergs Lieder nicht um Musikstücke, sondern um Bilder. Deshalb ist es weder ein Zufall, noch sollte es große Verwunderung hervorrufen, dass Udo Lindenberg nicht ausschließlich Texter und Musiker, sondern gleichsam Zeichner und Maler ist. Seit den 90er Jahren widmet er sich der bildenden Kunst. Kein anderer als Joseph Beuys ermutigte ihn dazu mit den Worten „Mach es einfach.“, denn jeder Mensch sei in allen Bereichen des Lebens ein Künstler. Lindenberg entwickelte schon bald einen ganz persönlichen Stil. Bis heute fertigt er erfolgreich seine viel beachteten Likörelle an.
Wie malt Udo Lindenberg seine Likörelle?


Die zugrunde liegenden Zeichnungen, die zumeist mit Hilfe eines groben Filzstiftes entstehen, erinnern an Comics oder Karikaturen. Ein Strich wird von Lindenberg ehrlich und schnell gezogen. Korrekturen gibt es nicht. Die schwarzen Linien sind alles andere als zaghaft, sondern, genau wie seine Texte, gerade heraus und manchmal unbequem. Wie das Wort Likörelle bereits erahnen lässt, muten die Werke zunächst wie Aquarelle an. Im krassen Gegensatz zur Zeichnung, sind die Farbtöne der Bilder eher pastellig und zart. Doch besonders in seiner abwechslungsreichen Farbpalette spiegelt sich der Charakter des Künstlers wider: Blue Curacao, Eierlikör, Grenadine, Banane grün und vieles mehr. Lindenberg malt mit Alkohol. Genauer gesagt mit Likör. Seine Affinität zum Rausch mag Ursprung dieser Idee sein, aber die Tatsache, das er an beinahe jedem Ort auf sein Werkzeug zugreifen kann, dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. „Ich arbeite mal an der Bar, mal im Studio, gern auch basisdemokratisch auf der Straße, oder im Taxi. Likörelle kann ich überall male, wo grad Liköre rumstehen.“
 
Der Stricher aus Hamburg

 

 In seinen Bildern finden sich Figuren und Orte aus seinen Liedern, wie die Andrea Doria oder der Zug nach Pankow. Erotik spielt ebenfalls eine vorrangige Rolle. Geschminkte, wohlgeformte Frauen in Reizwäsche, es darf allerdings auch einmal Angela Merkel sein. Der Maler provoziert gerne. Besonders der Selbstdarstellung widmet er sich mit Hingabe und viel Selbstironie. Der Mann mit Schlapphut und Knollnase ist unverkennbar, ob es sich um den jungen, wilden Udo handelt oder den Erwachsenen, der im Takt einer riesigen Uhr lebt. Konsequente Striche und sanfte Farben skizzieren eine Welt, ähnlich der unseren, doch immer mit etwas Verborgenem. Die Werke tarnen sich als Aquarelle, und entziehen sich auf diese Weise einer bloßen Interpretation durch Betrachten. Frei nach den Udo Lindenbergs Worten: „Realität ist nur eine Illusion, die durch den Mangel an Alkohol entsteht.“


Informationen zu Udo Lindenberg

Udo Lindenberg ist mit seiner markanten Stimme und seinen aussagekräftigen Texten einer der bekanntesten Musiker Deutschlands. Weniger bekannt ist, dass Lindenberg auch in der Malerei sehr erfolgreich ist.
Zur Malerei kam Lindenberg schon 1995. Angefangen hat er mit kleinen Frauen und Männchen mit Hut, den sogenannten „Udogrammen“. Anfangs malte er sie seinen Fans mit schwarzem Edding auf Autogrammkarten. Später dann wurden für die Udogramme leuchtende Farben und in die Bilder integrierte Schlagworte bzw. Sinnsätze typisch. Damit erhalten seine Bilder einen ganz speziellen Bilderwitz.  Lindenberg entwickelt sogar eine eigene Maltechnik, das so genannte „Likörell“. Für die Likörelle nutzt er Eierlikör, Blue Curaçao und weitere alkoholische Getränke zum Malen. Diese Likörelle als Maltechnik lies Udo Lindenberg sich patentieren. Eierlikör nutzt er z.B., um Frauen blonde Locken zu zaubern. Dabei schüttet er den Alkohol einfach über die Zeichnungen bzw. verstreicht ihn mit den Fingern.
Weiteres Merkmal seiner Werke ist, dass er häufig bekannte Szenen aus seinen Liedern darstellt; so hat er z.B. den Sonderzug nach Pankow oder die Andrea Doria in seinen Bildern dargestellt.  Jedes seiner Bilder ist von Udo Lindenberg handsigniert, hat einen Titel und ein Echtheitszertifikat und ist somit ein Unikat.
Udo Lindenberg verdankt den Schritt in die Malerei Joseph Beuys. Er ermutigte ihn, es auch mit der Malerei zu versuchen, da laut Beuys „jeder in allen Bereichen des Lebens ein Künstler sein“ kann.  Seit 1996 stellt Lindenberg seine Gemälde auch aus. Im Voggenreiter Verlag erschien in diesem Jahr sein erster Bildband „Lindianer-Bilder in Panikcolor“.  2005 stellte Lindenberg dann im Palais Schaumburg und im Haus der Geschichte in Bonn aus.  Es kam, was kommen musste… Lindenberg kombinierte seine Musik mit seiner Kunst und erfindet den „Rockliner“. „Mein Schiff“ von Tui sticht im Mai 2010 in See und wird ein großer Erfolg. Die Route führt von Hamburg nach London und ist geprägt von Lindenbergs Musik. Seine Bilder schmücken natürlich das Innere des Schiffs.  

Likörelle