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Armin Mueller-Stahl

Biographie von Armin Mueller-Stahl

Armin Mueller-Stahl wird als Drittes von fünf Kindern am 17. Dezember 1930 in dem Ort Tilsit im ehemaligen Ostpreußen geboren. Seinen Vater verlor er am Ende des Zweiten Weltkrieges. Seine Familie zog nach Ostberlin. Das Ziel Armin Mueller-Stahls war es, professioneller Musiker zu werden. Folgt man seinem Lebenslauf, möchte man nicht glauben, dass Müller-Stahl in seinen Anfängen fehlende Begabung nachgesagt wurde. Es waren wohl die verborgenen und noch nicht zu erkennenden Talente, welche durch das künstlerisch-musische Elternhaus geprägt wurden.


Im Jahr 1949 legte er, nach seinem Studium der Violinen-und Musikwissenschaften, sein Examen als Musiklehrer ab. Neben seiner musikalischen Tätigkeit wuchs sein Interesse an der Schauspielerei. Es gelang ihm trotz der Auffassung, dass es ihm an Begabung fehlt, im Jahre 1952 ein erstes Engagement am Berliner Theater am Schiffbauerdamm zu erhalten. Sein erstes Debüt gab er mit „Der arme Konrad“. Mueller-Stahl blieb 25 Jahre Mitglied dieses Ensembles. 1955 ist der Beginn seiner Karriere als Film-und Fernsehschauspieler unter der damaligen Filmproduktion der DDR, der DEFA. Schon nach einer relativ kurzen Theaterkarriere gelang es ihm, zu einem der bekanntesten und überaus beliebten Schauspieler der DDR zu werden. Neben seinem Freund und Kollegen Manfred Krug wirkte er in den Filmen, „Fünf Patronenhülsen“ und „Kit & Co.“ mit.
Zum Publikumserfolg wurde die Serie „Das unsichtbare Visier“, eine Anlehnung an den westlichen „James Bond“. 1975 erhält er die Auszeichnung als Künstler des Jahres in der DDR.


Hier beginnt eine Wende im Leben Armin Mueller-Stahls. Es ist 1976 und bis dato ist Mueller-Stahl einer der populärsten und bestbezahlten Schauspieler der DDR. Das soll sich aber ändern, nachdem er die Politisierung und den Missbrauch der Serie „Das unsichtbare Visier“ kritisierte. Gleichzeitig wird Wolfgang Biermann, ein Liedermacher, ausgebürgert. Auch das wird von Mueller-Stahl nicht gut geheißen und er eröffnet eine Resolution mit anderen Künstlern, um Biermann zu rehabilitieren. Die Konsequenz, Mueller-Stahl wird Berufsverbot erteilt und ist nun arbeitslos. Rollen werden ihm nicht mehr angeboten. Zwangsläufig zurückgezogen widmet er sich dem Schreiben. Er selbst sagt darüber: „Das Schreiben gelang mir besser, als das Leben.“ „Ich habe geschrieben als Therapie“. 1980 beantragt er die Ausreise und es wird dieser stattgegeben. Mueller-Stahl ist ein unbequemer Bürger, aber auch zu populär, um ihn einfach von der Bildfläche verschwinden zu lassen.


Nach seiner Ausreise 1980 in die Bundesrepublik Deutschland wird er als Mensch und Schauspieler offen empfangen. Seine Talente und Fähigkeiten sind bekannt und so erhält er in kürzester Zeit seine ersten Rollen in dem „anderen Deutschland“. 1981 sieht man ihn unter anderem in, „Der Westen leuchtet“ oder „Bittere Ernte“. 1983 sein Durchbruch in Hollywood. Entdeckt durch den Regisseur Costa-Gavras, überzeugt Mueller-Stahl in dem Familiendrama, „Musik-Box-Die ganze Wahrheit“. 1985 wird er als bester männlicher Darsteller beim Filmfestival in Montreal ausgezeichnet. Neben seiner Karriere in Hollywood arbeitet er mit Regisseuren, wie Werner Fassbinder, Bernhard Wicki oder Volker Schlöndorff.


1991 erhält Armin Mueller-Stahl eine Prachtrolle nach der nächsten:
„Bransteins Kinder“
„Der Kinoerzähler“
„Kafka“
„Das Geisterhaus“
„Shine“
1997 dreht er seinen eigenen Film „Gespräch mit dem Biest“. Die Ehrendoktorwürde des „Spertus Institute for Jerwish Studies“ wird ihm 1998 in Chicago verliehen.
Seit 1973 lebt er mit seiner zweiten Frau Gabriele, einer Ärztin in Sierksdorf an der Lübecker Bucht, aber vorwiegend in Los Angeles. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, Christian, geb. 1976.
Armin Mueller-Stahl ist einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Filmgeschichte. Aber auch als Sänger und Maler darf er Erfolge verzeichnen. Am 17. Dezember 2018 feierte er seinen 88. Geburtstag.