Günther Uecker

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Günther Uecker - ein Meister aus Mecklenburg 
 

Wendorf im Hinterland der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste – kaum jemand würde vermuten, dass hier ein Künstler von Weltrang das Licht der Welt erblickt hat. Doch in dem kleinen Ort unweit Stralsunds ist Günther Uecker – Maler, Objektkünstler und Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern – am 13. März 1930 zur Welt gekommen.

Seiner nordostdeutschen Heimat blieb er in den Folgejahren zunächst verbunden. Aufgewachsen auf der Halbinsel Wustrow unweit der Hansestadt Rostock, studierte er zunächst in Wismar sowie an der Kunstakademie Berlin-Weißensee von 1949 bis 1953 Malerei. !955 verließ er jedoch die DDR mit dem Ziel Düsseldorf. An der dortigen Kunstakademie beendete er seine Ausbildung dann schließlich unter der Ägide so bekannter Lehrmeister wie Otto Pankok, einem der bedeutendsten deutschen Maler und Graphiker des 20. Jahrhunderts. Noch vor seinem Abschluss entstanden bereits erste Exemplare der für Uecker so typischen und bekannten dreidimensionalen Nagelreliefs.

Im Jahr seines Abschlusses, war in Ueckers Studienstadt die Künstlergruppe ZERO durch Heinz Mack und Otto Piene gegründet worden. Ziel der Avantgardisten war ein Neustart der deutschen Nachkriegskunst, welcher weniger befrachtet wie auch belastet sein sollte. Uecker stieß 1961 zu ZERO. Hier wandte er sich nun auch zunehmend der kinetischen Lichtkunst zu, die seine Arbeit der nächsten Jahr prägen sollte. Ein größerer Teil seines Gesamtwerkes kann dieser Strömung zugerechnet werden, sein Schaffen dieser Zeit erschöpfte sich jedoch keineswegs darin. Seine Aufführungen in der Kunsthalle Baden-Baden unter dem Titel Terrororchester, ebenso wie die zusammen mit Gerhard Richter organisierte Demonstration „Museen können bewohnbare Orte sein“ bilden Meilensteine seines Wirkens dieser Zeit.

Die Reise nach Venedig 1970 zur dortigen Biennale, auf welcher er zusammen mit weiteren Künstler die deutsche Delegation stellte, können als vorläufiger Höhepunkt seiner Karriere betrachtet werden. Die darauffolgenden Jahre verbrachte er vor allem mit einer Reihe von Auslandsaufenthalten, bevor sich sein künstlerisches Werk in den 1980er Jahren zunehmend politisierte. Ueckers Werke dieser Zeit befassten sich gleichermaßen mit der Katastrophe von Tschernobyl wie auch Umweltproblemen im Allgemeinen. Später bezog er mit seiner Kunst auch Position zur Frage des Irak-Krieges.

Bereits 1974 hatte ihn sein Weg jedoch auch zurück nach Düsseldorf geführt. Hier unterrichtete Uecker nun selbst als Professor bis 1995 an der Kunstakademie. Noch heute ist die Stadt am Rhein, neben St. Gallen und einem Atelier in Berlin Mittelpunkt seines Lebens und Wirkens. Zusammen mit ehemaligen Mitstreitern hat er außerdem mittlerweile die ZERO foundation gegründet, welche das Werk der Künstlergruppe für die Zukunft bewahrt und erforscht.