Jörg Immendorff

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Biographie über Künstler Jörg Immendorff
 

Der Künstler in Bildhauerei, Aktionskunst, Grafik und natürlich Malerei Jörg Immendorff zählt seit Beginn der 80er Jahre zu den bekannstesten deutschen Künstlern der Gegenwart.

Jörg Immendorff wurde am 14. Juni 1945 in Bleckede bei Lüneburg als Sohn einer Sekretärin und eines Offiziers geborgen. Im Alter von 11 Jahren wurde Immendorff Opfer der Scheidung seiner Eltern. Er erklärte später immer wieder, dass dies die prägendste Erinnerung aus seiner Kindheit sei. Seine Schulzeit verbrachte Jörg Immendorff im Internat Ernst-Kalkuhl-Gymnasium in Bonn. In den 60er Jahren studierte er Bühnenbild bei Teo Otto an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1964 studierte er im gleich im Anschluss Kunst bei Joseph Beuys. 1965 lernte Jörg Immendorff Chris Reinecke kennen, mit der er 1968 das Projekt LIDL gründete. Bei seiner ersten LIDL-Aktion band sich Jörg Immendorff einen Klotz in den Farben Deutschlands ans Bein und lief damit vor dem Bundestag auf und ab, bis die Polizei einschritt. 1969 flog Jörg Immendorff von der Kunstakademie Düsseldorf aufgrund seiner sehr provokanten neodadaistischen Aktionen. Schon während seiner Studienzeit wie auch nach seiner Studienzeit war Jörg Immendorff in der Außerparlamentarischen Opposition politisch engagiert. Er wurde auch Mitglied der KPD/AO, für die er die Flugblätter künstlerisch gestaltete. Ebenfalls hatte er großes Engagement in den Organisationen Nationales Vietnam-Komitee, Vereinigung Kulturschaffender und Liga gegen den Imperialismus, da diese Organisationen seiner Partei sehr nahe standen.

Beruflich arbeitete Jörg Immendorff 10 Jahre als Kunstlehrer (1971 – 1981) an der Dumont-Lindemann-Hauptschule in Düsseldorf. Danach widmete er sich voll und ganz der freien Kunst. Im Gegensatz zu vielen anderen Malern aus dem deutschsprachigen Raum malte Jörg Immendorff gegenständliche Bilder, die alle einen politisch-gesellschaftskritischen Inhalt innehatten. Mit einer Auswahl seiner Gemälde nahm Jörg Immendorff 1972 an der documenta 5 in Kassel teil. Anschließend wurde Jörg Immendorff Vertreter der Historienmalerei in Deutschland. 1976 begann eine Freundschaft zwischen Jörg Immendorff und A. R. Penck, der in der damaligen DDR offiziell verpönt war. Sie begannen zusammen zu arbeiten mit dem Thema der deutsch-deutschen Frage.

Große Bekanntheit erlangte Jörg Immendorff durch 16 Bilder in Großformat, die allesamt den Titel „Café Deutschland“ trugen. Anschließend war Immendorff mit der Skulptur Brandenburger Tor bei der documenta 7. 1984 eröffnete Jörg Immendorff die La Paloma Bar in St. Pauli. Ebenfalls war er an der künstlerischen Gestaltung der Luna Luna Vergnügungsparks von Andre Heller beteiligt. Eine Professur an der staatlichen Hochschule für Bildende Künste erhielt Immendorff im Jahre 1989. Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf war er ab dem Jahre 1996.

Am 28. Mai 2007 erlag Jörg Immendorff der tödlichen Nervenkrankheit ALS, an der er seit dem Jahre 1997 litt. Er hinterlässt seine zweit Ehefrau Oda Jaune, die gemeinsame sechsjährige Tochter Ida sowie den achtjährigen Sohn Jean Louis, der aus einer früheren Beziehung stammt.