Terragraphie

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Die Siebdrucktechnik bildet die Basis der Terragraphie. Auf das Papier wird ein Rahmen aufgelegt. Dieser ist mit
einem feinen Gewebe bespannt, das als Sieb fungiert. Durch die winzigen Löcher wird die Tinte gepresst. Der
Siebdruck zeichnet sich durch ein gleichmäßiges Resultat aus und lässt sich künstlerisch variieren.
Beispielsweise ist es möglich, andere Materialien wie Holz oder Textilien zu gestalten. Die Terragraphie entfaltet
ihre einzigartige Aura durch die Kombination der Druckmethode mit Sand und weiteren Komponenten für die
Bindung.

Die spezielle Siebdrucktechnik wurde in Israel entwickelt. Künstler arbeiten deshalb häufig mit renommierten
Ateliers des Landes zusammen, um ihre Ideen für Terragraphien umzusetzen. Verbreitet ist eine
Vorgehensweise, bei der die Druckertinte mit Sand angereichert und zusätzlich mit Bindemitteln wie Silikon
oder Öl verstärkt wird. Einerseits eignen sich für die Druckmethode nur spezifische Sande. Andererseits lässt sich
die Ästhetik der Terragraphie dadurch beeinflussen, dass zum Beispiel gezielt ein Wüstensand mit einer
besonderen Farbe oder Textur verwendet wird. Künstler entscheiden sich unter anderem für die Drucktechnik,
wenn sie sich ein Werk mit reliefartigem Erscheinungsbild oder leuchtenden Farben wünschen.

Günther Uecker kombinierte für das Blatt 2 der Reihe "Friedensgebote" (2015) die Terragraphie mit Büttenpapier.
Das gleiche Verfahren prägt seinen Zyklus "Im Kreis gehen - Ouroboros" (2018). Diese Sandgrafiken wurden
allerdings auf Leinwand gedruckt. Markant strukturierte Leintücher, die Siebdrucktechnik und der Sand verleihen
einigen Arbeiten des niederländischen Künstlers Clemens Briels ihren unverwechselbaren Charakter. Der
französische Expressionist Théo Tobiasse, die deutsche Vertreterin der "Jungen Wilden" Elvira Bach und der
Maler Guillaume Corneille wendeten ebenfalls die Mischtechnik an.

Eine Besonderheit ist das Projekt "Bild der Erde" von Ekkeland Götze. Mit einer individuellen Methode, die der
Konzeptkünstler als Terragraphie bezeichnet, werden Bodenproben auf Papier aufgebracht. Im Fokus steht dabei
die reine Erde von den verschiedensten Orten in der Welt, die für die Geschichte der Menschheit bedeutend sind.