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Christo bittet um Hilfe

Für Christo´s Verhüllten Reichstag in Berlin war eine Debatte und Abstimmung im Bundestag die Voraussetzung für eine Genehmigung. Nach dieser Premiere macht nun die amerikanische Regierung erstmalig eine weltweite Offenlegung und Befragung (Draft Enviromental Impact Statement = EiS) zum seit langem geplanten Projekt:
Over the River entlang des Arkansas River in Colorado.
Nach einer Reise zur Auswahl des Standortes im Jahr 1996 hat Christo inzwischen positive Testergebnisse für die technischen und umweltmäßigen Belange vorliegen, und alle Vorbereitungen auch der Ingenieure sind abgeschlossen.
Jetzt folgt ähnlich wie bei Stadtplanungsprojekten in Deutschland eine Offenlegung des Projekt mit der Möglichkeit innerhalb eines begrenzten Zeitraums, genauer gesagt bis zum 30. August 2010 Pro oder Kontra und Anregungen vorzutragen. Dies wird dann gesichtet und wahrscheinlich im Frühjahr 2011 politisch entschieden. Jeder kann nun mitmachen im Entscheidungsprozess und seine Meinung (möglichst auf Englisch) der amerikanischen Regierung (dem Bureau of Land Management – BLM – Eine Abteilung des Innenministeriums, die zuständig ist für Ländereien im Besitz des Staates) mitteilen.
Unabhängig vom für uns alle unbestrittenen künstlerischen Wert der Projekte von Christo und Jeanne-Claude ist bei der Anhörung jetzt besonders wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass alle Kunstprojektevon Christo und Jeanne-Claude bisher sehr umweltfreundlich waren und alle vor Ort eingesetzten Materialien recycelt wurden.
Das Projekt der Verhüllten Bäume in Riehen, wurde sogar von Greenpeace und dem World Wildlife Fond unterstützt.
Die aller entscheidendste Kommentierung betrifft die Länge des Projekts:
Ursprünglich auf eine Länge von 10,4 Meilen (ca. 16 km) geplant, wurde die Länge des mit (in Deutschland zu produzierenden) Stoffbahnen auf Wunsch von Umweltschützern schon auf 5,9 Meilen (ca. 9 km) reduziert. In der Offenlegung zeigt das BLM auch Alternativen mit noch kürzeren Strecken auf. Dies wäre für Christo dann aber kein zu realisierendes Kunstwerk mehr.