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Art in Boxes von Volker Kühn

„Man muss nur machen.“ So lautet die Lebensdevise von Volker Kühn. Der 1948 in Neuenkirchen in der Nähe von Bremen geborene Künstler wurde einer größeren Öffentlichkeit ab 1976 bekannt. Damals entstanden Radierungen in Miniaturform, die in Dortmund publiziert wurden. Zehn Jahre später setzte Volker Kühn seine Ideen von der Kunst en miniature in Objekte um, die heute unter dem Namen Art in Boxes an vielen Orten der Welt ausgestellt wird. Die kleinen Kunstwerke sind trotz ihrer gehaltvollen Komplexität leicht zugänglich und für jedermann zu erfassen. Gerade in ihrer komplexen Einfachheit liegt der hohe künstlerische Wert der Objektkästen, die mittlerweile zum Markenzeichen des Künstlers geworden sind. Jede Art in Boxes erzählt eine Geschichte. Dazu benutzt der Künstler eine Bildsprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird. Er trägt dazu bei, Barrieren sprachlicher und kultureller Art zu überwinden.
Dreidimensionale Vielfalt
Für die Betrachter spiegeln die Objektkästen sehr oft Szenen, die viele selbst erlebt haben oder aus dem Alltagsgeschehen nachvollziehen können. Jedenfalls lassen sie niemanden ratlos zurück und könnten auch als Miniaturbühne des Lebens beschrieben werden. Auf der Bühne sind Momentaufnahmen dargestellt, die zum Schmunzeln verleiden und gute Laune auslösen. Volker Kühn setzt die dreidimensionale Vielfalt kreativ und präzise um. Das Spektrum der Darstellungen umfasst praktisch alle Facetten des Lebens. Scheinbar unbedeutende Alltagssituationen werden ebenso pointiert umgesetzt wie zum Beispiel die große Liebe. Das in Boxen verpackte Leben verblüfft durch den schier unerschöpflichen Ideenreichtum und die Liebe zum Detail. Auf diese Weise wechselt der Betrachter unweigerlich in die Rolle des Gulliver, der im Land der Liliputaner unterwegs ist und sich fortwährend dabei selbst betrachtet. Der Künstler benutzt auch Klischees, freilich auf eine spielerische Art, die dazu animiert, das Klischee zu hinterfragen. Hinter den detailfreudigen Arbeiten des Künstlers steht eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und sehr viel Lebenslust. Diese positive Lebenseinstellung und das kreativen Potential sind auch nicht blockiert, wenn der Künstler im Auftrag eines anderen arbeitet. So zum Beispiel als er für eine Meppener Galerie ein Bild zum Thema „Hören“ schuf. Das menschliche Ohr in Miniaturform auf einem gelben Hintergrund, das ebenfalls in einer Kunstbox verewigt wurde, fokussiert das Ohr. Es ist blattvergoldet und erinnert den Betrachter der Art in Boxes, dass vielleicht nicht Reden Silber und Schweigen nicht Gold ist, sondern das Hören respektive Zuhören.
Volker Kühn wird präsentiert von Galerie Zimmermann & Heitmann