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Jim Avignon bei Zimmermann & Heitmann

Bographie von Jim Avignon

Jim Avignon ist ein deutscher Pop-Art-Künstler und Vertreter der Art modeste. Geboren wurde er am 28. Februar 1968. Fern ab von Kunsthochschulen, Museen und Galerien begann der Autodidakt seine Karriere als Maler für Dekorationen bei Technoveranstaltungen. Er ist eine der ungewöhnlichsten Figuren der zeitgenössischen Kunstszene. Schnelligkeit ist nicht nur sein zentrales Motiv, er ist auch der schnellste Maler der Welt, wie er von sich selbst behauptet. Außer als Maler betätigt er sich auch noch als Musiker, Illustrator und Konzeptkünstler. Er lebt in Berlin, war zwischendurch ein paar Jahre in New York, und ist ständig unterwegs, um auf der ganzen Welt Projekte durchzuziehen.


Jim Avignon und der etablierte Kunstbetrieb


Ungestraft setzt er sich über sämtliche Regeln hinweg, die hier üblich sind. Es ist beispielsweise schon passiert, dass bei einer Ausstellungseröffnung von ihm noch kein einziges Bild da war, weil der Künstler es vorzog, die Bilder während der Vernissage zu malen. Kein Problem, denn bei Avignons Geschwindigkeit sind sie in kurzer Zeit fertig. Ganz zu schweigen von dem Erlebnis der Besucher, dem Künstler bei der Arbeit zusehen zu können. Ein Stück der Berliner Mauer an der so genannten East Side Gallery, das er 1991 bemalt hatte und das unter Denkmalschutz stand, übermalte er 2013 wieder, was heftigen Widerspruch auslöste. Er begründete das mit dem Gesetz der Straße, wo kein Bild Bestand hat, weil es jederzeit von einem anderen Künstler übermalt werden kann, und dass er emotional nicht mehr an dieser Malerei hing. Es war entstanden in der ersten Euphorie nach der Wende. Bei der Documenta X in Kassel malte er jeden Tag ein großformatiges Bild, um es am Abend wieder öffentlich zu zerstören. Diese spektakulären Aktionen waren Ausdruck seiner Kritik am Kunstbetrieb, wo die Kunst in Museen oder Sammlungen verschwindet, als Spekulationsobjekt für den Kunsthandel dient und damit für die Masse nicht mehr zugänglich ist. Seine Bilder verkauft Avignon billig oder verschenkt sie sogar. Um seine "cheap art", wie sie inzwischen schon genannt wird, preiswert zu halten, ist er ungeheuer produktiv mit durchschnittlich 4 Bildern am Tag.


Avignons Bilder


Bunt und scheinbar lustig kommen sie daher, die Bilder. Aber wer genau hinsieht, der entdeckt die kritischen Elemente, dahinter stecken. In unserem Kommunikationszeitalter mangelt es an wirklicher Kommunikation und es sind die alltäglichen Katastrophen, die Avignon gerne in seinen Bildern einfängt. Er ist, wie jeder Künstler, ein guter Beobachter. Auf seinen vielen Reisen, aber auch einfach beim U-Bahnfahren, fliegen ihm die Ideen zu, die er dann in seinem Skizzenbuch festhält. Das Bild ist in dem Moment fertig, in dem die Idee dazu ausgereift ist. Das Malen ist nur noch die Umsetzung dieser Idee.