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Janosch feiert 85. Geburtstag

Janosch

Der Schöpfer der Tigerente feiert am 11. März 2016 seinen 85. Geburtstag. Janosch, der berühmte Schriftsteller und Illustrator, begeht dieses Jubiläum mit Fisch, Wein, Musik und dem gewohnten Blick auf das Meer. Seit nunmehr rund 35 Jahren lebt der Künstler mit seiner Ehefrau auf der spanischen Kanareninsel Teneriffa. Geboren wurde er mit dem bürgerlichen Namen Horst Eckert am 11. März 1931 im oberschlesischen Hindenburg (heute Zabrze/Polen). Seine mehr als 150 unverwechselbaren Bücher sind in etwa 30 Sprachen übersetzt worden und haben ihn zu einem der bekanntesten und beliebtesten Kinderbuchautoren Deutschlands gemacht.
Horst Eckert wuchs unter katholisch geprägten Umständen bei seinen Großeltern in einer Bergarbeitersiedlung auf. Sein Vater ist als Alkoholiker und gewalttätiger Familientyrann beschrieben worden. Im Jahr 1944 begann er eine Lehre als Schmied und arbeitete dann in einer Schlosserei. Nach der Heimkehr des Vaters aus dem Krieg siedelte die Familie 1946 nach Westdeutschland um. Horst Eckert ging an eine Textilfachschule in Krefeld und wendete sich dort dem Musterzeichnen zu. 1953 zog er nach München und begann an der Akademie der Bildenden Künste ein Kunststudium, das er aber vorzeitig abbrach.
Janosch nannte er sich seit 1960, als sein erstes Kinderbuch „Die Geschichte von Valek, dem Pferd“ erschien. Zehn Jahre darauf folgte ein erster Roman „Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm“. Die erfolgreichste Zeit begann 1978 mit „Oh wie schön ist Panama“. Bär, Tiger und Tigerente hatten in sein Werk Einzug gehalten, begründeten den großen Ruhm. Die kräftigen und sehr bunten Farben wurden zu seinem Markenzeichen. In seinen für Erwachsene vorgelegten Büchern schilderte der Künstler seitdem die Erlebnisse der eigenen Kindheit, bezog Stellung gegen zu gottesfürchtige Religiosität und für intakte familiäre Beziehungen. Die selbst illustrierten Geschichten für Kinder handeln von Werten wie Freundschaft, Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft. Die wahren Helden in den Büchern des zurückgezogen lebenden Autoren sind immer leicht wunderliche Wesen gewesen, die sich mit Charme, gutem Geist und letztlich erfolgreich gegen Obrigkeit und Oberflächlichkeit auflehnen.
In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichte Janosch Werke wie "Hannes Strohkopp und der unsichtbare Indianer" und "Lari Fari Mogelzahn". Für Erwachsene entwarf der Schriftsteller Theaterstücke, bebilderte die Aufsehen erregenden Geschichten des Marquis de Sade. Für sein Buch „Oh wie schön ist Panama“ wurde ihm im Jahr 1979 der Deutsche Jugendbuchpreis in der Kategorie Bilderbuch verliehen. 1992 erhielt er den Andreas-Gryphius-Preis für sein Romanwerk, 1993 das Bundesverdienstkreuz. Darüber hinaus wurden zahlreiche Zeichnungen, Illustrationen und Geschichten wiederholt mit kleineren Kunst- und Kulturpreisen gewürdigt. Unverkennbar ist sein künstlerischer Stil auch in Radierungen, Aquarellen und Leinwandarbeiten hervorgetreten, die er als freischaffender Künstler angefertigt hat. Seit 2008 wird seine Kunst jährlich in mehreren Ausstellungen im deutschsprachigen Raum öffentlich präsentiert. Im Jahr 2016 sind dies Expositionen beispielsweise in Freiburg, Wiesbaden, Neuenkirchen und Wien.
Bei einer dieser Ausstellungen seiner Kunst hatte der Insulaner im April 2010 angekündigt, fortan keine neuen Bücher mehr schreiben zu wollen. Dessen ungeachtet erscheinen im Little Tiger Verlag Gifkendorf regelmäßig Neuausgaben der typischen Bildergeschichten, so jüngst „Die große Märchenkiste“. Im ZEITmagazin sind außerdem seit 2013 wöchentlich Zeichnungen von Janosch publiziert worden. Zentrale Figur dieser illustrierten Kleinodien ist sein Alter Ego „Wondrak, der neue Superstar“.
 
HAPPY BIRTHDAY, JANOSCH!