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James Rizzi: 3D-Bilder

Der Hut war obligatorisch. Eine dicke Brille und quietschbunte Turnschuhe gehörten ebenfalls zu James Rizzi. Er war ein New Yorker aus Brooklyn. Hier war er am 5. Oktober 1950 als Sohn einer Iranerin und eines Italieners geboren worden und hier verstarb er in der weihnachtlichen Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 2011.
Ein Original-Zitat steht für seine Kunst und seine Liebe zum Big Apple: „New York City is a great place to be but best of all is the people you see“.
Als bildender Künstler perfektionierte er die Melange von Malerei und Skulptur und entwickelte so seine berühmte Technik der 3D Grafik. Er wurde zum berühmten Pop-Art Artisten, der von den Kunstkennern den ehrenhaften Titel „Urban Primitive Artist“ erhalten hatte.
Rizzis Karriere
1974 hatte Rizzi sein Kunststudium an der renommierten University of Florida in Gainesville beendet. Seine ersten Arbeiten stellte er im gleichen Jahr in der Galerie des New Yorker Brooklyn Museums aus. Angefangen hatte er mit farbenfreudigen Gemälden, deren Anklänge an die sogenannte naive Malerei der Pariser Schule mit einer unbekümmerten und fantasievollen Motivwahl unverkennbar sind. Mit wachsender Popularität interessierten sich immer mehr internationale Museen und Galerien für seine Arbeiten, während Rizzi selbst sein Betätigungsfeld auch auf andere Genres ausdehnte: Seine Intuitionen lebte der Pop-Art-Künstler bald bei der Gestaltung von CD- und Schallplattencover, animierter Musik-Videos und zahlreicher Gebrauchsgegenstände aus – vom Rosenthalporzellan über Happy-Rizzi-Häuser und Autokarosserien bis hin zu Telefonkarten.
Als Folge kam es zu zahlreichen Einzelausstellungen und Rizzi wurde zum mit vielen Auszeichnungen dekorierten, populärsten zeitgenössischen Pop-Art-Künstler. Dabei war sein Stil beeinflusst vom Leben der Menschen in seiner Heimatstadt New York. Seine fröhlichen und optimistischen, farbenfrohen Bilder wegen wurde Rizzi in der Kunstszene „Urban Primitive Artist“ genannt.
Innerhalb der für sein Werk typischen 3D Technik wurden aus einem als Hintergrund dienenden Bildduplikat vordergründige Elemente ausgeschnitten und als zweite Bildebene aufgesetzt. Zusätzlich erzeugten die so entstehenden Schatten beim Betrachter eine faszinierende dreidimensionale Wirkung.
Ausstellungen und Projekte
Neben der Mainzer „Weltgrößten James Rizzi Ausstellung“ von 2008 und seiner Bremer Exposition von 2010 hatte der Meister in Deutschland viele beachtete Ausstellungen.
Berühmt sind Rizzis Bücher, so seine New-York-Kunstbände, von denen „My New York City“ ein 2,8 Kilogramm schwerer Reiseführer ist und sein „American Cookies and more“ diverse Amerika affine Küchen ziert.
Am Ende der 1990er Jahre erschien eine von Rizzi designte 15-Bände-Brockhaus-Sonderedition, für Volkswagen gestaltet er drei New Beetle und für die Condor-Airline die Außenhaut einer Boing 757. Der „Rizzi-Bird“ sollte zu einem Markenzeichen des Künstlers werden. Die norddeutsche Metronom-Eisenbahngesellschaft fährt eine von Rizzi gestaltete Lokomotive, in Heilbronn verkehrt die Rizzi-Bahn und bei der Post gab es 2008 farbenfrohe Rizzi-Sonderbriefmarken als „Grüße für jeden Anlass“.
Last, but not least werden Boxfans nicht den Mantel von Henry Maske vergessen, mit dem er in den Ring stieg: Auch der ist ein Entwurf von James Rizzi.
Rizzis gesellschaftliches Engagement
Besonders in Deutschland kam es zu Kooperationen mit bekannten Wohltätigkeitsorganisationen. Dazu gehören die limitierte und signierte Lithografie-Edition „Gone With The Wind“, deren kompletter Verkaufserlös den Opfern der Hurrikankatastrophe von New Orleans gespendet wurde und sein aufsehenerregendes Engagement innerhalb des Peter-Maffay-Projekts „Begegnungen“ zugunsten hilfsbedürftiger Kinder.