Markus Lüpertz

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Markus Lüpertz - vielseitiger Künstler der Gegenwart 
 

Markus Lüpertz wurde als Maler, Grafiker und Bildhauer bekannt. Er zählt zu den Vertretern des Neoexpressionismus. Am 25. April 1941 im böhmischen Liberec geboren, zählt er heute zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Er kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Im Alter von 7 Jahren, 1948, flüchtete er mit seiner Familie aus Böhmen. Rheydt im Rheinland wurde seine neue Heimat.
Von 1956 bis 1961 studierte er bei Laurens Goosens an der Werkkunstschule in Krefeld. Außerdem erfolgte ein Studienaufenthalt im Kloster Maria Laach. Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren arbeitete er als Straßenbauer und im Kohlebergbau unter Tage. Während seines Studiums verbrachte er auch ein Semester an der Kunstakademie Düsseldorf. 1961, nach Abschluss seines Studiums, ließ er sich als freischaffender Künstler in Düsseldorf nieder. Aber schon 1962 siedelte er nach Berlin über.

Seine Berliner Zeit

In Berlin begann Lüpertz mit seiner „dithymbischen Malerei“. In Westberlin blieb ihm der Wehrdienst erspart und er konnte sich seiner Malerei widmen. 1964 gründete er mit weiteren Künstlern die Selbsthilfegalerie „Großgörschen 35“. Anläßlich der Eröffnung erfolgte hier die Ausstellung „Dithyrambische Malerei“. Zusätzlich erschienen mehrere Veröffentlichungen zur Thematik Dithyrambe. Ab 1968 wurden in der jährlichen Ausstellung von Michael Werner Werke von Lüpertz gezeigt. 1970 erhielt er den Preis der Villa Romana. Im Rahmen des damit verbundenen Stipendiums verbrachte er ein Jahr in Florenz. Hier entstanden die sogenannten „Deutschen Motive“.
1971 wurde ihm der Preis des Deutschen Kritikerverbandes verliehen und 1973 erfolgte eine Werksausstellung in der Baden-Badener Staatlichen Kunsthalle. 1974 wurde durch Markus Lüpertz die 1. Biennale in Berlin organisiert.

Seine Tätigkeit in Karlsruhe

1973 noch als Gastdozent übernahm Lüpertz 1974 die Professur für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Diese begleitete er bis 1986. Unter anderem übernahm er in dieser Zeit eine Professur an der Sommerakademie in Salzburg (1983) und besuchte 1984 New York. Während seiner Zeit in Karlsruhe erschienen mehrere Gedichtbände von ihm. Ab 1981 beschäftigte sich der Maler zusätzlich mit Skulpturen. Lüpertz zeichnet sich als Künstler aus, der sich in vielen Techniken ausprobiert. Unter anderem entstanden durch ihn Bühnenbilder für die Oper „Vincent“ am Staatstheater Kassel und „Werther“ am Ulmer Theater.

Düsseldorfer Aufenthalt

1986 erhielt Lüpertz eine Professur an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Hier wurde er 1988 zum Rektor berufen. Dieses Rektorat begleitete er über 20 Jahre. Er leitete eine der bedeutendsten Akademien Deutschlands, die die meisten Documenta-Teilnehmer hervorbrachte. Erfolgreich besetzte er offene Stellen mit international anerkannten Künstlern, zu denen er ein freundschaftliches und respektvolles Verhältnis pflegte. 1989 bis 1990 wurde durch Lüpertz der Entwurf für die Kirchenfenster der Kathedrale in Nevers angefertigt. In seiner Düsseldorfer Zeit entstanden Bilderserien wie „Männer ohne Frauen – Parsifal“ 1993 oder der „Othello“-Zyklus ab 1996.
Eine Einladung zur Biennale 1993 in Venedig lehnte er ab. 2009 wurde Markus Lüpertz aus dem Rektorat verabschiedet. Neben seinen Tätigkeiten als Maler, Bildhauer und Lyriker widmet er sich als Pianist dem Free Jazz. Damit unterstreicht er einmal mehr seine Vielseitigkeit. Lüpertz ist verheiratet und Vater von 5 Kindern. Sein Atelier hat er in Teltow.