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Abstrakte Kunst Definition - Stilrichtungen & Künstler

Sie möchten wissen, was genau Abstrakte Kunst ist? Was bedeutet „abstrakt“ in diesem Zusammenhang? Gibt es verschiedene Stilrichtungen innerhalb der Abstrakten Kunst? Wenn ja, welche sind dies und was macht sie aus? Welche Künstler zählen mit ihren Arbeiten in diesen Kunststil und welche abstrakten Werke kann man beispielsweise kaufen, um sein Zuhause zu schmücken oder die eigene Kunstsammlung zu vervollständigen? All das sind Fragen, die Sie sich im Zusammenhang mit Abstrakter Kunst vielleicht stellen und die in unserem Ratgeber beantwortet werden sollen.

Was versteht man unter Abstrakter Kunst?

Unter Abstrakter Kunst versteht man eine bestimmte Strömung innerhalb der Kunstgeschichte, die im frühen 20. Jahrhundert entstand und sich verbreitete. Erste Anzeichen für das Aufkommen der Abstrakten Kunst lassen sich bereits in den Epochen davor finden – etwa im Jugendstil oder dem Kubismus. Abstrakte Kunst ist ebenso als gegenstandslose Kunst bekannt. Circa im Jahre 1910 veränderte eine Reihe von Malern und anderen Künstlern ihr Schaffen. Ihr Fokus lag nicht mehr länger darauf, ihre Umwelt so realitätsgetreu wie nur möglich abzubilden und zu interpretieren, sondern vielmehr auf der Farbe, der Form und dem Material ihrer Werke per se. Naturalistische Motive hatten in dieser Zeit eher ausgedient.


Die verschiedenen Stilrichtungen innerhalb der Abstrakten Kunst

Bereits seit ihrer Entstehung zeigte die Abstrakte Kunst, wie wandelbar und vielseitig sie ist. Immer wieder aufs Neue hat sie neue Stilrichtungen und Zusammenhänge erschlossen und sich einen bedeutenden Platz in der Kunstwelt gesichert.

Zu ihren wichtigsten Stilrichtungen gehören:

·        Der Abstrakte Expressionismus: Er stammt aus Nordamerika und erreichte seine Bekanntheit insbesondere durch die New York School in den 40er bis 60er Jahren. Charakteristisch für diese Stilrichtung war, dass es ihr weniger darum ging, perfekt zu erscheinen, vernünftig zu sein und Regeln zu befolgen, sondern Gefühle, Emotionen und Spontanität im Vordergrund standen.

·        Die geometrische Abstraktion: Hier spielen geometrische Objekte wie Quadrat, Rechteck, Dreieck, Kreise und Ellipsen eine bedeutende Rolle. Die Maler teilten ihre Werke typischerweise in mehrere Einzelflächen auf und verwendeten eine besonders klare Linienführung. Der Zusammenhang von Farbe und Form lag im Fokus ihrer Arbeiten. Kennzeichnend ist zudem die Verwendung von Primärfarben und viel Schwarz, Grau und Weiß.

·        Die Analytische Malerei: Sie ist auch als „geplante Malerei“ oder „fundamentale Malerei“ bekannt und verbreitete sich in den 70er Jahren. Ihr ging es darum, die Malerei so zu reduzieren, dass ausschließlich sie selbst im Mittelpunkt steht, ohne auch nur irgendein Verhältnis zur Welt außerhalb des Bildes zu haben. Typisch war die Verwendung von Weiß als Untergrund, was die Qualität des Malauftrages und des Bildträgers für sich wirken lassen sollte.

·        Der Suprematismus: Er geht auf den ukrainischen Maler Kasimir Malewitsch zurück und wirkte insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch hier spielt das Fühlen und Empfinden die Hauptrolle. Die gegenständliche Realität hingegen rückte in den Hintergrund.

·        Der Konstruktivismus: Er orientierte sich am Suprematismus und folgte zeitlich auf ihn. Typisch für den Konstruktivismus ist die Suche nach einer einfachen, bereinigten, sich an grundlegenden geometrischen Formen und gleichmäßigen Farbflächen orientierenden Malerei. Die bis dato geltende Formen- und Bildersprache der Malerei wie der gesamten Kultur wurde von seinen Vertretern hingegen größtenteils abgelehnt.

·        Die informelle Kunst: Auch als Informal bezeichnet werden unter informeller Kunst all jene Stile und Strömungen innerhalb der Abstrakten Kunst verstanden, die sich nicht mit geometrischen Formen und Ausdrucksvarianten beschäftigen. Ihre Ursprünge finden sich im Paris der 40er und 50er Jahre. Das Interesse der Künstler liegt auf einer formlosen, spontanen Arbeits- und Ausdrucksweise, die keinem strikten Reglement folgt.

Die Künstler der Abstrakten Kunst

Die beiden klassischen Vorreiter und Wegbereiter der Abstrakten Kunst sind der französische Maler Francis Picabia (1879–1953) und der russische Maler Wassily Kandinsky (1866–1944). Als eine der bedeutendsten weiblichen Künstlerinnen dieser Kunstrichtung wird in der Regel Hilma af Klint (1862–1944) genannt. Natürlich hatten die Ideen und Vorstellungen der Abstrakten Kunst nicht nur Auswirkungen auf die Malerei. Auch die Bildhauerei und Plastik blieben davon nicht unberührt. Allerdings setzte sie sich in diesen Bereichen erst ein wenig später durch. Als grundlegend für die Entstehung der Abstrakten Kunst wird insbesondere die Verbreitung der Fotografie erachtet. Andere bekannte Künstler und Künstlerinnen sind beispielsweise Henry Moore, Jackson Pollock oder Sophie Taeuber-Arp.

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Was ist Moderne Kunst?

Moderne Kunst

Moderne Kunst ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von avantgardistischen Kunststilen im 20. Jahrhundert. Vorboten des Zeitgeistes der Moderne war bereits die Aufklärung im 18. Jahrhundert mit ihrem revolutionären Gedankengut, gefolgt von der Industrialisierung im 19. Jahrhundert.
Der Durchbruch von Impressionismus und Jugendstil hin zur Klassischen Moderne erfolgte mit dem Fauvismus. Die Künstlergruppe um Henri Matisse, Georges Rouault, Maurice Vlaminck und André Derain wurde von Kritikern die "jungen Wilden" genannt. Die Malerei hob sich durch abstrakte Formen und großflächige, auffallend bunte Gestaltung ab. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich daraus der Expressionismus. August Macke, Kandinsky und Paul Klee zählen zu den berühmtesten Vertretern, die ausdrucksstarke, farbenreiche Gemälde mit markanten Konturen und lebhaften Figuren schufen. Expressionismus ist der Ausdruck der Gefühlswelt, die sich in revolutionär drastischen Umsetzungen zeigt.

Einen weiteren Höhepunkt nahm die moderne Kunst mit dem fast zeitgleichen Kubismus in den Jahren um 1910. Die Künstler, allen voran Pablo Picasso, entwarfen Bilder mit grotesken Formen, die mit den Perspektiven spielten. Im Mittelpunkt stand die Abstrahierung von Gegenständen mit sich überschneidenden Flächen und der Darstellung von mehreren Seiten zugleich. Im Gegensatz zum Expressionismus griffen die Maler hier auf dezente, fast einheitliche Farben zurück. In Italien herrschte zu dieser Zeit auch der Futurismus mit seiner Ablehnung des Traditionellen. Die Sujets waren die Modernitäten des Alltagsleben wie elektrisches Licht und der Verkehr, die Umsetzung orientierte sich an der Zerlegung der Gegenstände im Stil des Kubismus.
Noch provokanter präsentiert sich der Dadaismus ab 1916, der sich offen als Anti-Kunst bezeichnete. Ziel waren möglichst kontroverse, verrückte Kunstwerke, die die Gesellschaft schockierten. Einer der bekanntesten Vertreter war Marcel Duchamp, der durch Zusammenbau verschiedener Gegenstände groteske Kreation hervorbrachte. Der Dadaismus brachte auch eine starke politische Komponente ins Spiel. Als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg manifestierte sich eine anarchistische Bewegung, die sich empört gegen den Konservatismus wandte.
Sigmund Freuds Theorien über das Unbewusste waren eine Inspiration für den Surrealismus. Unter René Magritte, Jean Miró, Max Ernst und vor allem Salvador Dalí entstanden Werke voller Traumwelten und Phantasiebilder, die das Unwirkliche der Kunst zu präsentierten. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Pop Art ins Leben gerufen. Comic und Werbung griffen unter Andy Warhol oder Roy Lichtenstein die typisch amerikanische Lebensart auf und bemühten sich um möglichst volksnahe Kunst, frei von einem elitären Denken.