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Stefan Strumbel exklusiv für Baden-Württemberg

Stefan Strumbel - Heimat als Motiv

Poppige Farben und traditionelle Motive, das sind die Markenzeichen des deutschen Künstlers Stefan Strumbel und Heimat ist sein Thema. Deutlich wird dies etwa an seinen Kuckucksuhren, Objekte aus seiner Heimat dem Schwarzwald, denen er mit Elementen aus der Pop Art und sakralen Symbolen wie Kruzifixe oder provokanten Totenschädeln ein neues Gesicht verleiht und dadurch auch eine neue Identität.
Die künstlerische Laufbahn des 1979 geborenen Stefan Strumbel begann in der Graffitiszene. Er besprüht Häuser und Züge, bekam Schwierigkeiten wegen Sachbeschädigung und entschied sich in der Folge für einen professionellen künstlerischen Weg. Inzwischen ist Strumbel als Street-Art Künstler etabliert, erhielt 2007 eines der weltweit ersten Graffiti-Stipendien, hat seine Werke in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und sich dadurch auch international einen Namen gemacht. Während Street-Art meist mit den Metropolen der Welt in Verbindung gebracht wird, ist Strumbel seiner Heimat Offenburg immer treu geblieben. Er hat die Kunst in die Provinz geholt und aus der Provinz die Kunstwelt erobert. Vor allem als Karl Lagerfeld ein Exponat von Strumbel geschenkt bekam, sich sehr wohlwollend darüber äußerte und sich sogar im Stern damit ablichten ließ, nahm die Aufmerksamkeit zu.
Eines der spektakulärsten Projekte der vergangenen Jahre war die Neugestaltung der katholischen Kirche „Maria, Hilfe der Christen“ in dem badischen Dorf Goldscheuer. Weil die Gottesdienste kaum mehr besucht wurden, wurde über den Verkauf des Gebäudes nachgedacht. Der örtliche Pfarrer aber wollte renovieren, lernte Strumbel kennen und gemeinsam entstand die Idee einer neuen Gestaltung des Kircheninneren. 2011 wurde die neu gestaltete Kirch dann mit großem Medienecho wiedereröffnet. Heute werden die Gläubigen von einer sechs Meter hohen Madonna empfangen, sehen eine vergoldete Kreuzgruppe, die mit buntem Licht angestrahlt wird sowie durch LED-Lampen betonte gotische Spitzbögen. Als „Geschenk des Himmels“ bezeichnete der Pfarrer die Zusammenarbeit mit Strumbel, der mit seiner Arbeit erreichen wollte, dass die Menschen wieder gerne in die Kirche gehen.