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Was ist Moderne Kunst?

Moderne Kunst

Moderne Kunst ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von avantgardistischen Kunststilen im 20. Jahrhundert. Vorboten des Zeitgeistes der Moderne war bereits die Aufklärung im 18. Jahrhundert mit ihrem revolutionären Gedankengut, gefolgt von der Industrialisierung im 19. Jahrhundert.
Der Durchbruch von Impressionismus und Jugendstil hin zur Klassischen Moderne erfolgte mit dem Fauvismus. Die Künstlergruppe um Henri Matisse, Georges Rouault, Maurice Vlaminck und André Derain wurde von Kritikern die "jungen Wilden" genannt. Die Malerei hob sich durch abstrakte Formen und großflächige, auffallend bunte Gestaltung ab. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich daraus der Expressionismus. August Macke, Kandinsky und Paul Klee zählen zu den berühmtesten Vertretern, die ausdrucksstarke, farbenreiche Gemälde mit markanten Konturen und lebhaften Figuren schufen. Expressionismus ist der Ausdruck der Gefühlswelt, die sich in revolutionär drastischen Umsetzungen zeigt.

Einen weiteren Höhepunkt nahm die moderne Kunst mit dem fast zeitgleichen Kubismus in den Jahren um 1910. Die Künstler, allen voran Pablo Picasso, entwarfen Bilder mit grotesken Formen, die mit den Perspektiven spielten. Im Mittelpunkt stand die Abstrahierung von Gegenständen mit sich überschneidenden Flächen und der Darstellung von mehreren Seiten zugleich. Im Gegensatz zum Expressionismus griffen die Maler hier auf dezente, fast einheitliche Farben zurück. In Italien herrschte zu dieser Zeit auch der Futurismus mit seiner Ablehnung des Traditionellen. Die Sujets waren die Modernitäten des Alltagsleben wie elektrisches Licht und der Verkehr, die Umsetzung orientierte sich an der Zerlegung der Gegenstände im Stil des Kubismus.
Noch provokanter präsentiert sich der Dadaismus ab 1916, der sich offen als Anti-Kunst bezeichnete. Ziel waren möglichst kontroverse, verrückte Kunstwerke, die die Gesellschaft schockierten. Einer der bekanntesten Vertreter war Marcel Duchamp, der durch Zusammenbau verschiedener Gegenstände groteske Kreation hervorbrachte. Der Dadaismus brachte auch eine starke politische Komponente ins Spiel. Als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg manifestierte sich eine anarchistische Bewegung, die sich empört gegen den Konservatismus wandte.
Sigmund Freuds Theorien über das Unbewusste waren eine Inspiration für den Surrealismus. Unter René Magritte, Jean Miró, Max Ernst und vor allem Salvador Dalí entstanden Werke voller Traumwelten und Phantasiebilder, die das Unwirkliche der Kunst zu präsentierten. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Pop Art ins Leben gerufen. Comic und Werbung griffen unter Andy Warhol oder Roy Lichtenstein die typisch amerikanische Lebensart auf und bemühten sich um möglichst volksnahe Kunst, frei von einem elitären Denken.